(Foto: Liu Xinyue)
Was wird mir in Erinnerung bleiben? Da ist zunächst einmal die beeindruckende Silhouette der Hauptstadt des Gebietes, Urumqi. Ich hatte keine kleine Stadt erwartet, doch das, was ich zu sehen bekam, verschlug mir die Sprache. Es gibt dort 20-geschossige, 30-geschossige Hochhäuser, überall glänzt Glas und Metall. Die Baukräne drehen sich hinter den schon fertigen Häusern und künden von der dynamischen aufstrebenden Entwicklung der Wirtschaft. Einen Vergleich mit den Wirtschaftszonen in Ostchina braucht Urumqi nicht zu scheuen - leider ist es nicht so in den Medien präsent wie diese.
Urumqi liegt im Tianshan-Gebirge. Bei klaren Wetter kann man vom „Roten-Berg-Park" aus sogar den schneebedeckten Gipfel des Bogda sehen, mit 5.445 Metern zwar nicht der höchste Berg des Tianshan, aber er gilt als schwer zu besteigen. Den größten Teil des Tianshan darf man sich jedoch nicht als weltabgelegenes Gebiet vorstellen: durch das Gebirge führen überall gut ausgebaute, aber auch stark befahrene Straßen. Besonders der Schwerlastverkehr mit Baumaterialien kündet vom ungebremsten Bauboom in Xinjiang, behindert aber auch normale Pkws bei ihrer schnellen Fahrt durch das Gebirge. Das Tianshan-Gebirge ist kahl, es gibt kaum Wasserabflüsse an der Oberfläche. Es ist eine wüstenartige Landschaft. Wir sind mehrere Kilometer an nicht mehr zählbaren Windrädern zur Stromgewinnung vorbeigefahren, es soll sich dabei um den größten Windpark Asiens handeln. Salzseen waren immer wieder zu sehen; oft wurde der See nahezu vollständig von einer Salz- und Gesteinskruste bedeckt.