Reisen am Fuße des Huangshan - Die Provinz Anhui

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Unbekanntes Anhui

Obwohl Anhui flächenmäßig größer als Österreich und die Schweiz zusammen ist und mehr Einwohner als Italien hat, ist die Binnenprovinz in China etwa so bekannt wie Moldawien in Deutschland. Begleiten Sie mich in den nächsten Tagen durch das landwirtschaftlich geprägte Anhui und finden Sie gemeinsam mit mir heraus, was die Heimat von Präsident Hu Jintao außer dem mystischen Gelben Berg und idyllischen Dörfern sonst noch zu bieten hat.

Tagebuch

• Milliardenspritze für Anhuis „Genfersee" (12. November 2011)
Ein künstlicher See mit Schweizer Übernamen, der aus der Vogelperspektive aussieht wie ein Drache, und von einer japanischen Firma in eine internationale Touristenhochburg verwandelt werden soll, gibt es mit Bestimmtheit nur in Anhui...

• Das verstopfte „Ochsendorf" (11. November 2011)
Anhui gehört zu den am wenigsten entwickelten Provinzen Chinas. Das war jedoch nicht immer so. Vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des Kaiserreichs im Jahr 1911 gehörten die Geschäftsleute aus Huizhou im Süden der Provinz zu den landesweit erfolgreichsten ihrer Zunft. Sie waren damals so bekannt, dass das Sprichwort „es gibt keine Stadt ohne Geschäftsleute aus Huizhou" die Runde machte...

• „Der erste Berg unter dem Himmel" (10. November 2011)
Legionen von Dichtern ließen sich von ihm inspirieren. Unzählige Maler haben ihn auf Papier verewigt. Der Kassenschlager „Avatar" soll von ihm inspiriert worden sein. Etliche Fernsehserien und Filme wurden auf ihm gedreht. Selbst Zigarettenmarken wurden nach ihm benannt, und an seinem Fuße wird schon seit langem Tee angepflanzt, der zu den besten Chinas gehört. Die Rede ist vom Huangshan, dem „Gelben Berg"...

• Im Schatten von Zeus (9. November 2011)
Der Ort Xuancheng im Herzen der Provinz Anhui ist im Westen völlig unbekannt. Höchstens die Liebhaber der chinesischen Kalligraphie dürften wissen, dass hier im Schatten des Huangshan vor tausend Jahren ein Papier erfunden wurde, das auch heute noch zu den qualitativ besten Sorten der Welt gehört...

• Eiserne Kunst (8. November 2011)
Von Leonardo bis Van Gogh, Europas große Maler haben ihre Werke ausschließlich mit Pinsel und Farbe geschaffen. In der Yangtse-Stadt Wuhu hingegen „malen" die Künstler seit rund 400 Jahren bevorzugterweise mit Hammer und Amboss. Zwei Autostunden vom Provinzhauptort Hefei entfernt hat sich im 17. Jahrhundert eine Kunstform entwickelt, die heute in China als „Tie Hua" – „Eisenbild" bekannt ist...

• Die Reise ins Nichts (7. November 2011)
„Nichts!" Ungläubig über diese doch ein wenig kurze Antwort frage ich meine chinesische Bekannte noch einmal. „Mir fällt wirklich nichts ein, Simon!", antwortet die Beijingerin mit Nachdruck und ganz offensichtlich auch schon ein wenig gereizt auf meine simple Frage, was sie denn mit der Provinz Anhui verbinde. Nach einer mehrstündigen Bedenkzeit fügt sie noch an, dass es in Beijing viele Haushaltshilfen und Babysitter aus Anhui gäbe. Warum dem so ist, kann sie mir jedoch nicht sagen...

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