„Frau mit totem Kind", Kaltnadelradierung 1903
Eine Mutter wirft sich verzweifelt über ihr totes Kind. Fest hält die matronal kräftige Figur den leblosen Körper umschlungen. Ihre Verzweiflung äußert sich in ihrer angespannten Muskulatur, die durch starke grafische und tonale Kontraste betont wird. Die Frau vergräbt ihr nahezu unkenntliches Gesicht im Leichnam. Wenngleich die Datierung auf den Bauernkrieg in Deutschland hindeutet, vermied Käthe Kollwitz Anzeichen, die eine historische Zuordnung ermöglichen würden. Die Nacktheit der Figuren betont allein die Emotion des Mutterschmerzes.