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Meine erste weite Reise führte mich ins Reich der Mitte
  2010-05-10 15:39:00  cri
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15. April 2010

Heute war nun der eigentliche Feiertag. Das deutschsprachige Programm von CRI feierte seinen 50. Geburtstag. Daher zog ich gleich zum Tagesbeginn meinen Anzug an, den ich extra aus Deutschland mitgenommen hatte. Nach dem Frühstück ging es wieder zum CRI-Gebäude. Aber dieses Mal gingen wir hinein. Gleich im unteren Bereich gibt es eine große Ausstellung über die Geschichte des chinesischen Auslandsdienstes und in vielen Vitrinen können die Geschenke der Hörer, sortiert nach den Sprachredaktionen, beäugt werden. Nachdem wir alles sorgfältig angeschaut hatten, ging es in die Räume der Deutschsprachigen Abteilung. Nach einer kurzen Begrüßung und dem neugierigen Umschauen der deutschen Besucher fand die Übergabe der mitgebrachten Geschenke statt. So überreichte Helmut Matt im Namen des CRI-Hörerclubs eine Kristallvase, Hans-Joachim Brustmann im Namen von RHCI online ein Buch übers Radio hören und ich, als ein kleines Dankeschön, ein Buch über Berlin der Leiterin Chen Wei. Es folgten, wie könnte es anders sein, die üblichen Fotos. Da noch einiges für die Feier am Nachmittag erledigt werden musste, verließen wir die Redaktion und machten uns auf den Weg ins Capital-Museum. Dort geht es um die Geschichte Beijings und Chinas im Allgemeinen. Bevor wir die Ausstellung besuchten, sahen wir uns erst einmal einen Film an, in dem wir sehr kurzweilig über die Historie des riesigen Landes informiert wurden. Da ich leider weder Chinesisch noch Englisch spreche, konnte ich nicht alles verstehen. Aber an Hand der bewegten Bilder erschloss sich mir wenigstens ein großer Teil der Dokumentation. Dann ging es durch die einzelnen Etagen und Räume des Museums. Es gab viele Exponate aus den verschiedenen Epochen der über 5.000-Jährigen Geschichte Chinas zu bestaunen. Und damit der Besucher auch weiß, in welchem Zeitraum er sich gerade befindet, kann er sich darüber an Schautafeln, die sich fortlaufend an den Wänden befinden, Informationen holen. Und praktischerweise wird dann auch gleich darauf hingewiesen, was zu diesem Zeitpunkt in anderen Regionen passiert ist. Wir nutzten auch gleich die Gelegenheit, uns im Museum zu stärken. Bevor wir zum Haus aufbrachen, wo der Festakt zu dem schönen CRI-Jubiläum stattfinden sollte, ging es noch zu einer Porzellan-Ausstellung, die gerade aktuell im Capital-Museum stattfand. Gezeigt wurden dort Exponate aus der traditionsreichen chinesischen Geschichte. Es war alles sehenswert.


Chen Wei, Tan Lei und ich

Doch nun ging es zur Feier aus Anlass des 50-Jährigen Bestehens des deutschen, portugiesischen und italienischen Programms von Radio China International. Ich war doch schon etwas aufgeregt. Denn schließlich erlebe ich ja so etwas nicht oft und es war auch hier wieder eine Premiere für mich. Gleich wenn man in das Gebäude hinein kam, konnte man sich in das Buch der Gratulanten eintragen und erhielt ein Geschenk. Bei mir waren das ein Radio, ein CRI-Behälter für Stifte samt elektrischen Brieföffner, ein sehr schön gestaltetes großes Kuvert mit dem Aufdruck „50 CRI Deutsch" und Briefmarken, die zu diesem Anlass von der Chinesischen Post heraus gegeben wurden, sowie ein kleiner Umschlag, in dem sich eine QSL-Karte und eine Klappkarte mit Mini-CD befand. Auf dieser Mini-CD befinden sich Berichte, Musik und ein Videofilm zu diesem runden Jubiläum. Ein echtes Sammlerstück.


Die Auszeichnung

Danach konnte ich mich im Vorraum an verschiedenen Schautafeln über die Geschichte der drei Sprachredaktionen informieren. So gab es unter anderem Grüße verschiedener Persönlichkeiten und Fotos von früheren Mitarbeitern zu sehen. Dann betrat ich den Hauptraum, der sehr festlich geschmückt war. Es waren schon viele Gäste anwesend und auf der Wand hinter der Bühne liefen Videofilme mit Grußbotschaften. Auch konnte ich schon das leckere Büfett begutachten. Hunger hatte ich keinen, da sich die Aufregung auf meinen Magen auswirkte. Ich war aber zum Glück nicht allein aufgeregt. Die Anspannung war schon spürbar und mir wurde nicht nur einmal erzählt, wann mein Auftritt erfolgen würde. Dann ging es endlich los. Wieder einmal wurde mir der kulturelle Unterschied vor Augen geführt, denn der Ansager des chinesischen Teils schien, zumindest für meine Ohren, zu schreien. Ich fragte mich: Warum ist er denn nur so laut? Seine hübsche Kollegin, die alles noch einmal in Englisch wiederholte, hatte doch auch eine angemessene Stimmlage. Also fragte ich wieder einmal meinen Begleiter Zheng An, wieso das so ist. Er meinte nur kurz: Das war doch nicht laut! Und schon gar kein Schreien! In China ist das eben so. Und tatsächlich hatte er, wie so oft, Recht. Denn auch bei anderen Gelegenheiten fiel mir die, für meine Ohren ungewöhnliche Lautstärke, auf. Jetzt ging es los! Zuerst führten einige Mitarbeiter der Portugiesischen Abteilung von CRI einen Volkstanz aus Portugal auf und eine Opernsängerin trug eine italienische Arie vor. Ich war schon sehr gespannt, was es für einen deutschen Beitrag geben wird. Aber da kam leider nichts. Nach diesen kulturellen Beiträgen hielt der CRI-Intendant Wang Gengnian ein Grußwort. Er blickte kurz auf die Vergangenheit von CRI zurück und zeigte die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Sprachregionen und China auf. CRI spielt dabei eine wichtige Rolle als Plattform für diesen Austausch. Er sprach auch die vielfältigen Möglichkeiten an, die es gibt, um die Angebote von CRI in immerhin 61 Sprachen in Anspruch zu nehmen. Es war eine kurze und angenehme Rede. Im Anschluss an seine Rede wurden ehemalige Mitarbeiter von CRI auf die Bühne gerufen und mit Blumen beschenkt. Es war ein sehr schöner Moment. Nun kam mein großer Auftritt. Als Sonderpreisträger sollte ich nun meine Urkunde erhalten. Zusammen mit den drei anderen Preisträgern wurde ich nach vorne auf die Bühne gerufen. Ich weiß nur noch, dass ich gedacht habe: Jetzt bloß nicht hinfallen! Und ich habe es ohne Probleme gemeistert. Als sehr nett habe ich es empfunden, als mir der stellvertretende CRI-Chefredakteur Herr Dr. Li Zhongshang gratulierte und im besten Deutsch fragte, aus welcher Stadt ich denn komme. Er nahm mir in diesem Moment die Aufregung. Gleich darauf folgte aber ein sehr bewegender Film über Fang Zhongde, einem Kind, welches 2008 während eines Erdbebens in Wenchuan in einem deutschen Feldkrankenhaus zur Welt kam. Die Deutsche Redaktion hatte über dieses Kind berichtet und die Patenschaft übernommen, sowie eine langfristige Hilfe zugesagt. Der kleine Knirps wurde mit seinen Eltern zu dieser Festveranstaltung eingeladen. Schön, wenn man miterleben darf, dass es noch hilfreiche Menschen gibt. Auch der deutsche Botschafter Dr. Michael Schaefer ging in seiner Laudatio für CRI auf dieses Schicksal ein. Ihm folgten noch acht weitere Diplomaten aus Europa, Afrika und Südamerika. Dann war es soweit, die Geburtstagstorte wurde angeschnitten. Leider konnte ich nicht von dem Kuchen kosten, kann also nicht sagen, ob er geschmeckt hat. Ich führte noch ein kurzes Gespräch mit dem deutschen Botschafter und machte mich dann auf die Suche nach den anderen Teilnehmern. Natürlich habe ich mich auch am Büfett gelabt. Es war wirklich alles da, was das Feinschmeckerherz begehrt! Schnell noch ein Foto mit den Sonderpreisträgern der Portugiesischen Abteilung und der Festakt ging zu Ende.


Mit Botschafter Dr. Michael Schaefer

Es ging zurück zum Hotel und das zu meiner großen Freude mit der U-Bahn! Die Pekinger Metro ist wirklich sauber. Kein Dreck auf dem Boden und keine Graffiti an den Wänden. Keine Probleme gibt es mit dem Zurechtkommen, da alles in Chinesisch und Englisch ausgeschildert ist. Auch in der Metro selbst sind die Ansagen zweisprachig und eine Anzeige in Augenhöhe zeigt an, welches die nächste Station ist. Ich würde mir daher auch zutrauen, ohne Hilfe mit der U-Bahn in Peking zu fahren. Der Abend wurde wieder mit einem köstlichen chinesischen Abendessen geschlossen.

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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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