20. April 2010
Heute ging es zur EXPO 2010. Zu unserem Glück wurde nämlich ein Testtag durchgeführt und daher konnten wir über das Gelände wandern. Um zur Weltausstellung zu kommen, mussten wir die Metro nehmen. Da diese aber ein Stück entfernt von unserem Hotel war, wurde beschlossen, mit dem Bus bis zur Metro-Station zu fahren. Leider war der Fahrplan nur auf Chinesisch zu haben. Aber da wir Zheng An und Li Zheng dabei hatten, war es für uns kein Problem. Die Ansage der einzelnen Stationen im Bus war dann aber wieder zweisprachig. Die Metro-Linie, die wir für unsere Fahrt zur EXPO 2010 nutzten, war neu gebaut. Zu unserem Glück war der Zug, mit dem wir fuhren, nicht ganz so voll, sodass ich sogar einen Sitzplatz hatte. Ganz anders sah es dann am Ziel-Bahnhof aus. Kurz nachdem wir den Waggon verließen, waren wir von Menschen umringt. Ich kann nicht sagen, wo diese auf einmal hergekommen sind. Wir brauchten diesen Strom nur folgen und wurden so zum Eingang der EXPO geleitet. Da war dann auch der übliche Kontrollpunkt. Doch zu meinem großen Erstaunen wurden wir mit einem sehr herzlichen „Welcome!" durch gewunken. Das zähle ich zu einem der positiven Höhepunkte meiner Reise durch China, denn manchmal war ich schon, ehrlich gesagt, von diesen Kontrollpunkten sehr genervt. Wir machten uns auf den Weg zum deutschen Pavillon, denn die CRI-Redaktion in Peking hatte für uns einen Termin für einen Rundgang durch diesen arrangiert. Aber erst einmal ging es an dem Themen-Pavillon und vielen Hallen vorbei. Sogar kleinere Staaten, wie San Marino, Liechtenstein und der Vatikan, waren dort vertreten. An einigen Pavillons wurde zwar noch gearbeitet, aber der größte Teil der Weltausstellung war schon fertig. Vor dem deutschen Pavillon hatte sich schon eine lange Schlange gebildet, was zeigte, dass das Interesse der Chinesen an Deutschland groß ist. Da wir, wie gesagt, einen Termin hatten, wurden wir nach einer kurzen Wartezeit in den Pavillon geführt. Begleitet hat uns Fabian Schludi, der uns alles genauestens erklärte. Motto des deutschen Pavillons ist „balancity", frei übersetzt „Stadt im Gleichgewicht". Und so ging es in den ersten Hallen hauptsächlich um „Wohnen in der Stadt", wobei der Garten im Vordergrund stand. Höhepunkt des deutschen Pavillons war der letzte Raum, der über drei Etagen geht. Mitten im Raum hängt eine 1,2 Tonnen schwere Kugel. Das Interessante dabei ist, dass sich diese schwere Kugel allein durch die Lautstärke des anwesenden Publikums bewegen lässt. Yanyan und Jens, die beiden Moderatoren, forderten daher alle Besucher zum Schreien auf. Und diese ließen sich das nicht zweimal sagen, sodass sich recht schnell die Kugel in Bewegung setzte. Ein beeindruckendes Schauspiel! Danach gingen wir zum deutschen Restaurant, welches gut gefüllt war und das trotz der für chinesische Verhältnisse gepfefferten Preise. Es gab Nürnberger Würstchen mit Sauerkraut und Bier. Wobei das Bier der eindeutige Favorit der Gäste war. Jetzt wurde es endlich Zeit für Souvenirs und diese gab es reichlich in allen möglichen Varianten. Nachdem auch dieser Hunger gestillt war, ging es zum Themen-Pavillon, der ganz im Zeichen „Schutz unserer Erde" steht.
Er war hervorragend ausgestattet und beeindruckte durch aussagekräftige Videos und Fotos. Für mein Empfinden war die Zeit, die wir für den Rundgang hatten, zu kurz und ich wäre gerne länger geblieben, aber es ging eben leider nicht länger. Für die Rückfahrt zum Hotel nahmen wir den Bus. Es war nicht ganz so angenehm, da er sehr voll war. Da bis zum Abendbrot noch etwas Zeit war, machten Hans-Joachim und ich einen kleinen Spaziergang durch das am Hotel angrenzende Wohnviertel gemacht. Wir wollten einmal sehen, wie der chinesische „Normalbürger" lebt. Auch sind wir in verschiedene Geschäfte gegangen. So bin ich dann zu meinem täglichen Betthupferl gekommen. Danach gab es wieder lecker chinesisches Essen, dem ein kleiner Umtrunk im Hotel folgte. Und wieder ging ein aufregender Tag zu Ende.
Auf zur EXPO
Die Kleinsten auf der EXPO
Der eigenwillig geformte deutsche Pavillon
Höhepunkt im deutschen Pavillon