Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und sein brasilianischer Amtskollege Luiz Inácio Lula da Silva haben sich im Anschluss an ein bilaterales Treffen gemeinsam der Presse gestellt.
Xi sagte vor der Presse, er und Lula hätten gemeinsam die 50-jährige Geschichte der chinesisch-brasilianischen Beziehungen Revue passieren lassen. Beide seien sich einig, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern so gut seien wie nie zuvor in der Geschichte und dass sie zunehmend ihre globale, strategische und langfristige Bedeutung unter Beweis stellten und zu einem Modell für Entwicklungsländer geworden seien, die in Solidarität und Zusammenarbeit Hand in Hand arbeiteten.
Sie hätten einen neuen strategischen Konsens über die künftige Entwicklung der Beziehungen erzielt, dessen wichtigster Punkt die gemeinsame Entscheidung sei, die bilateralen Beziehungen zu einer chinesisch-brasilianischen Gemeinschaft mit geteilter Zukunft aufzuwerten, die sich gemeinsam für eine gerechtere Welt und einen nachhaltigeren Planeten einsetze, und gleichzeitig den gemeinsamen Aufbau der Seidenstraßen-Initiative mit Brasiliens Entwicklungsstrategie in Einklang zu bringen. Vor dem Hintergrund des beschleunigten Wandels der Weltlandschaft spiegele dies die Entschlossenheit der beiden großen Entwicklungsländer wider, Veränderungen auf der Welt zu erkennen, sich ihnen anzupassen und Veränderungen im eigenen Land anzustreben. Dies werde die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sicherlich neu beleben und die nächsten goldenen 50 Jahre einläuten, gleichzeitig ein Beispiel für Solidarität und Eigenständigkeit für die Länder des Globalen Südens setzen und einen neuen Beitrag zur Stärkung der Vertretung und der Stimme der Entwicklungsländer in der Global Governance leisten.
Die beiden Länder einigten sich zudem darauf, das strategische gegenseitige Vertrauen weiter zu vertiefen, sich gegenseitig in zentralen Fragen der Souveränität, der Sicherheit und der Entwicklungsinteressen zu unterstützen und die hochwertige Entwicklung der jeweiligen Länder zu fördern, so Xi weiter.
Zur Verbindung der Entwicklungsstrategien beider Länder erklärte Xi, beide Seiten würden die Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen wie Wirtschaft und Handel, Finanzen, Wissenschaft und Technologie, Infrastrukturentwicklung und Umweltschutz vertiefen und die Zusammenarbeit in neuen Bereichen wie Energiewende, digitale Wirtschaft, künstliche Intelligenz und grüne Mineralien verstärken.
Er fuhr fort, China und Brasilien sollten weiterhin eng im Rahmen der Vereinten Nationen, der Gruppe der 20, der BRICS und anderer multilateraler Mechanismen zusammenarbeiten und sich gemeinsam den sicherheitspolitischen Herausforderungen in traditionellen und nicht-traditionellen Bereichen wie Hunger und Armut, regionalen Konflikten, Klimawandel und Cybersicherheit stellen, um neue Beiträge Chinas und Brasiliens für Frieden und Entwicklung in der Welt zu leisten. Das kommende Jahr werde der 10. Jahrestag des offiziellen Bestehens des China-Lateinamerika-Forums begangen, und China sei bereit, mit Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern die chinesisch-lateinamerikanische Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu heben.
Der chinesische Staatspräsident wies darauf hin, dass die Welt derzeit nicht in Frieden lebe. Es gebe immer noch viele Regionen, in denen Krieg und Unruhen herrschten. Nur durch ein gemeinsames, umfassendes, kooperatives und nachhaltiges Sicherheitskonzept könne der Weg zur universellen Sicherheit beschritten werden.
China und Brasilien hätten gemeinsam einen Sechs-Punkte-Konsens zur politischen Lösung der Ukraine-Krise veröffentlicht und gemeinsam mit Ländern des Globalen Südens eine Gruppe von Friedensfreunden zur Ukraine-Krise ins Leben gerufen. Ziel sei es, mehr Stimmen für den Frieden zu bündeln und den Weg für eine politische Lösung der Ukraine-Krise zu ebnen. Darüber hinaus sei man zutiefst besorgt über die anhaltende Ausweitung des Gaza-Konflikts und fordere einen schnellstmöglichen Waffenstillstand, die Umsetzung der Zweistaatenlösung und unermüdliche Bemühungen um eine umfassende, gerechte und dauerhafte Lösung der Palästina-Frage.
China und Brasilien hätten eine Tradition der Förderung von Gerechtigkeit und des Schutzes der Moral. China sei bereit, gemeinsam mit Brasilien die zeitgenössische Bedeutung der chinesisch-brasilianischen Gemeinschaft mit geteilter Zukunft zu bereichern, einen echten Multilateralismus entschlossen zu verteidigen und eine bessere Welt aufzubauen, indem sie in der neuen Ära die starke Botschaft „Entwicklung statt Armut, Kooperation statt Konfrontation und Gerechtigkeit statt Hegemonie“ aussenden, so der chinesische Präsident.