(Foto: VCG)
Das Wohnviertel Donghu in Kaschgar im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang ist das erste integrierte Wohnviertel in Kaschgar, in dem die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner wie Altenpflege, Kinderbetreuung, Wellness und Unterhaltung erfüllt werden können.
In Donghu leben sechs Volksgruppen gemeinsam, unter anderem Hui, Tadschiken, Kasachen, Mongolen, Uiguren und Han. Es gibt 2.600 Haushalte mit insgesamt 6.201 Einwohnern, davon 41 Prozent ältere Menschen und 21 Prozent Kinder.
Es handelt sich um das erste integrierte Wohnviertel in Kaschgar, das Anfang letzten Jahres gebaut wurde. Ziel ist es, für die Bewohner aller Altersgruppen einen “Lebenskreis” von 15 Minuten zu schaffen, in dem sie ihre täglichen Bedürfnisse wie Einkaufen, Bildung, Wellness und Unterhaltung decken können.
Die öffentlichen Einrichtungen und die angenehme Wohnatmosphäre in Donghu ziehen auch Bewohner aus den umliegenden Gebieten an, wie die 75-jährige Wang Xiuzhen. In Donghu spielt sie mit ihrem 76-jährigen Mann täglich etwa eineinhalb Stunden Tischtennis.
Wang sagt: „Ich habe dieses Hobby in meiner Jugend entwickelt, jetzt habe ich wieder viel Zeit, Tischtennis zu spielen, und es hält mich gesund.“
Zhang Xiaozhen, Direktorin des Einwohnerkomitees von Donghu, erklärt: „Wir bemühen uns, den Bedürfnissen der Kinder und älteren Menschen, die die Mehrheit der Einwohner ausmachen, gerecht zu werden. Bei uns leben Angehörige verschiedener ethnischer Gruppen harmonisch wie eine Familie zusammen.“
Die kommunale Altenpflege ist eines der Hauptmerkmale des Donghu-Modells. Die Senioren können in der Kantine des Wohnviertels nahrhafte Mahlzeiten zu erschwinglichen Preisen genießen, und diejenigen, die 90 Jahre oder älter sind, können sogar kostenlos essen. Die Senioren erhalten Gesundheitschecks, können einen Arzt aufsuchen und Medikamente zu ermäßigten Preisen in der Klinik des Bürgerzentrums kaufen. Kleinere Erkrankungen werden in der Nachbarschaft behandelt.
Die Bewohner werden auch ermutigt, sich aktiv an Gemeinschafts-
veranstaltungen zu beteiligen, indem sie Punkte für die Teilnahme an ehrenamtlicher Arbeit sammeln, die sie dann gegen Dinge des täglichen Bedarfs eintauschen können.
Die Aktivitäten reichen von kostenlosen Haarschnitten für ältere Menschen bis hin zu Gesprächsrunden. Die Veranstaltungen richten sich auch an Kinder, die Nachhilfeunterricht erhalten und an außerschulischen Bildungsaktivitäten teilnehmen können.
“Solche Aktivitäten bereichern nicht nur den Alltag der Bewohner, sondern stärken auch die Beziehungen zwischen Nachbarn verschiedener ethnischer Gruppen”, sagt Zhang.
Als Mamatjan Bilal, ein Angehöriger der uigurischen Volksgruppe, vor drei Jahren in die Gemeinde zog, freundete er sich schnell mit seinem Nachbarn Liu Han, einem Han-Chinesen, an, nachdem sie gemeinsam Basketball gespielt hatten.
“Unsere Familien essen regelmäßig zusammen, manchmal machen wir auch gemeinsam Knödel. Auch unsere Frauen und unsere Töchter im Kindergarten haben enge Freundschaften geschlossen”, sagt er.
Die Bewohner können die Hilfe von 90 Freiwilligen aus Donghu in Anspruch nehmen. Die Freiwilligen sind je nach Fachgebiet in neun Gruppen eingeteilt, wie z.B. die Gruppe für Rechtsberatung oder die Gruppe für psychologische Betreuung.
Wei Fang, 42, ist außerordentliche Professorin an der Musik- und Tanzschule der Universität Kashi. Sie und ihre Studenten singen oft für die Bewohner von Donghu.
Wei erklärt: “Jeder braucht eine kulturelle und emotionale Bereicherung in seinem Leben. Meine Studenten profitieren auch von der Interaktion mit dem Publikum, die es ihnen ermöglicht, ihre musikalischen Fähigkeiten zu verbessern und ihr künstlerisches Selbstwertgefühl zu steigern.“