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BRICS-Gipfel 2024 – Auf dem Weg zu einer multipolaren Weltordnung

17.10.2024 18:31:35

Bereits frühzeitig in diesem Jahr hatte der aktuelle russische Vorsitz terminiert, dass der diesjährige BRICS-Gipfel vom 22. bis 24. Oktober in Kasan stattfinden werde. Es wird der erste Gipfel sein, auf dem neben den bisherigen Mitgliedern (die Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien und China – 2006 – sowie das 2021 beigetretene Südafrika) auch die 2024 neu aufgenommenen Länder mitgliedschaftlichen vertreten sein werden, und nämlich Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Und diese Erweiterung ist ein Indiz dafür, auf welch großes Interesse die Kooperation im BRICS-Format weltweit stößt. Darüber hinaus haben sich viele weitere Beitrittsinteressenten bereits gemeldet, nach Angaben des Vorsitzes 34. Sogar das NATO-Mitgliedsland Türkei hat nunmehr seine Mitgliedschaft beantragt. Während die türkische Regierung dies lediglich kurz und sachlich vermeldete, war von einer türkischen Hochschullehrerin einiges über die Hintergründe zu erfahren. Die bisherige unipolare internationale Struktur habe keine gleichwertigen Entwicklungschancen sicherstellen können. Erforderlich sei ein Konzept gleichrangiger souveräner Staaten, wie es bereits in der westfälischen Friedensordnung von1648 festgelegt sei.

Offiziell beschrieb Chinas Außenminister Wang Yi im vergangenen Monat bei einem BRICS-Außenministertreffen in New York das Ziel von BRICS mit entschiedenem Multilateralismus und geordneter Global Governance. Wenn Hegemonie an die Stelle von Multilateralismus trete, falle die Menschheit unter das „Gesetz des Dschungels“ zurück.

Und mit welcher Intensität die BRICS-Staaten ihre Zielsetzungen verfolgen, zeigt sich auch an der praktischen Arbeit im laufenden Vorsitzjahr. Mehr als 200 Treffen wurden durchgeführt, darunter mehr als 20 auf Ministerebene.

Jahreshöhepunkt ist natürlich der aktuelle Gipfel mit der Themenstellung „Weitere Stärkung des Multilateralismus für gleichwertige globale Entwicklung und Sicherheit“. Unter diesem „Dach“ will man sich mit den Feldern Politik und Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen sowie Kultur und humanitären Fragen befassen.

Und ergänzend wird mit eingeladenen Vertretern aus Asien, Afrika, des Nahen Ostens und Lateinamerikas das Thema „BRICS und der globale Süden – Gemeinsam die Welt von morgen aufbauen“ erörtert. Dies macht den hohen Stellenwert deutlich, den man seitens BRICS der Kooperation mit den Entwicklungs- und Schwellenländern „auf Augenhöhe“ einräumt

Und ebenfalls ist in diesem Kontext zu sehen, dass neben den formellen Mitgliedstaaten eine große Zahl von Ländern als Gäste eingeladen ist. Unter den angemeldeten insgesamt 32 Delegationen befinden sich 24 Staats- und Regierungschefs, darunter diejenigen aller Mitgliedstaaten. Auch Chinas Staatspräsident hat bereits frühzeitig seine Teilnahme an dem Gipfel mitteilen lassen.

Halten wir fest: Das BRICS-Format steht für konsequenten Multilateralismus. Und zwar ganz im Sinne von Präsident Xi Jinpings Konzept einer globalen Gemeinschaft mit geteilter Zukunft.

Dr. jur. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

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