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Han Lu - Kalter Tau - Einer der 24 chinesischen Jahresabschnitte

08.10.2024 08:00:03

(Foto: VCG)

(Foto: VCG)

In China gibt es neben dem gregorianischen Kalender auch den traditionellen chinesischen Mondkalender oder Bauernkalender. Er orientiert sich an der landwirtschaftlichen Tätigkeit und basiert auf der Beobachtung des Sonnenlaufs. Neben den vier Jahreszeiten und den zwölf Monaten gibt es in China noch die 24 Jahresabschnitte, nach denen das Sonnenjahr in 24 Abschnitte von jeweils 15 oder 16 Tagen eingeteilt wird. Nach dem chinesischen Mondkalender beginnt am 8. Oktober dieses Jahres „Han Lu“, einer der 24 Jahresabschnitte, was auf Deutsch so viel wie „Kalter Tau“ bedeutet.

Die 24 Jahresabschnitte wurden von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) in die Liste des immateriellen Welterbes aufgenommen. 

Mit dem Eintreffen des „Kalten Taus” macht sich langsam ein deutlicher Wetterumschwung bemerkbar. Das Wetter geht allmählich von kühl zu kalt über.

In der Natur beginnt sich die Energie von „Yin” und „Yang” zu wandeln, wobei die Yang-Energie nach und nach abnimmt und die Yin-Energie nach und nach zunimmt. Die Zunahme der Yin-Energie führt zu mehr Morgennebel und Tau, daher der Name dieser Jahreszeit.

In der Zeit des „Kalten Taus” ist es in der Nacht bereits kalt, während es am Tag noch angenehm warm ist. Auch die menschlichen Aktivitäten müssen sich den Veränderungen in der Natur anpassen, um das Gleichgewicht von „Yin” und „Yang” im menschlichen Körper zu gewährleisten. Ein chinesisches Sprichwort warnt davor, jetzt nackte Haut und Füße zu zeigen. Die starken Temperaturunterschiede im Frühherbst machen die Menschen anfällig für Bronchitis und Atemwegserkrankungen.

Nach den Theorien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) soll im Frühling und Sommer die Yang-Energie und im Herbst und Winter die Yin-Energie im Körper genährt werden.

Während der Zeit des „Kalten Taus” nehmen die Niederschläge nach und nach ab und das Wetter wird trockener. Daher ist es für die Erhaltung der Gesundheit wichtig, Yin zu nähren und Trockenheit zu vermeiden. Man sollte ausreichend süße, leichte und feuchtigkeitsspendende Nahrung zu sich nehmen und weniger scharfe und anregende Nahrung.

Gleichzeitig sollten intensive Bewegung und Überanstrengung vermieden werden, um den Verlust von Lebensenergie und Körperflüssigkeiten zu verhindern. Darüber hinaus sollte ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit in Innenräumen aufrechterhalten und vermehrt Wasser getrunken werden. Nach dem „Kalten Tau” werden die Tage kürzer und die Nächte länger, die „Yang-Energie” in der Natur hält sich zurück. Auch der Alltag der Menschen sollte dementsprechend angepasst werden. Man sollte früh ins Bett gehen und früh aufstehen.

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