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Außerhalb des Zauns malen junge Mädchen farbenfrohe Bilder, während ein kleiner Laden mit einem Schild, auf dem „Ich will nicht arbeiten“ steht, noch geöffnet ist. Daneben gibt es eine Buchhandlung, die durch ihre bodentiefen Fenster einen malerischen Blick auf die umliegende Landschaft gewährt. Obwohl das ländliche Haus einfach und altmodisch wirkt, strahlt es eine lebendige und pulsierende Energie aus.
„Die Luft ist frisch, umgeben von Bergen und Wasser. Ursprünglich wollte ich nur ein kleines Paradies für mich schaffen,“ erzählt Zhu Yingying, die Besitzerin eines Cafés im Dorf Fengyu, nahe der Stadt Xi'an. Ihr Ziel war es, ein abgeschiedenes Leben auf dem Land zu führen, doch nun zieht ihr Café täglich fast 100 Besucher an. „Die Gäste fahren ein paar Minuten, um hierherzukommen – sie arbeiten, plaudern oder faulenzen und verbringen oft den Großteil des Tages hier.“
Früher war das „Essen“ der prägende „erste Eindruck“ des ländlichen Tourismus. Traditionelle Bauernküche, Fischen, Pflücken und malerische Landschaften zogen die Besucher an. Doch schlechte Straßen, mangelhafte sanitäre Bedingungen und ein begrenztes touristisches Angebot schreckten viele ab. Heute hat eine junge Generation in aller Stille Cafés, Teehäuser und Buchcafés eröffnet. Mit der vielfältigen Entwicklung der ländlichen Kultur und des Tourismus erfrischt das Land sein Erscheinungsbild – sowohl für Touristen als auch für die Dorfbewohner.
Im Café von Zhu Yingying lassen es sich die Xi'aner Angestellte Lin Ling und ihre beste Freundin gemütlich gutgehen: „Obwohl der Kaffee genauso schmeckt wie in der Stadt, können wir uns in der ruhigen, bergigen Idylle vollkommen entspannen. Wer einmal die Langsamkeit des Landlebens erlebt hat, wird es schwer haben, wieder wegzugehen.“
Die natürliche Umgebung und der Clustereffekt des Bauernhofs haben dazu beigetragen, dass neue Geschäfte wie Cafés, Teehäuser und Gästehäuser immer mehr junge Kunden anziehen, während sich die lokalen Einrichtungen schrittweise verbessern. Zhu Yingying erinnert sich: „Seit der Eröffnung des Cafés hat sich die Infrastruktur deutlich verbessert, etwa durch asphaltierte Straßen und Parkplätze. Dadurch verändert sich allmählich der frühere Eindruck der Gäste von der ländlichen Umgebung.“