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75 Jahre VR China – eine großartige, phantastische Reise

24.09.2024 09:56:07

Der im 19. Jahrhunderts geborene britische Schriftsteller H. G. Wells gilt als Pionier der Science-Fiction-Literatur. Sein Roman „Die Zeitmaschine“ handelt von einer Maschine, die sich durch die Zeit vorwärts und rückwärts bewegen kann. Und ihr Erfinder begibt sich auf diese Reise. Stellen wir uns vor, mit einer solchen Maschine 75 Jahre zurückzureisen, in das Jahr der Gründung der Volksrepublik China 1949. Es gehört nicht viel Phantasie dazu festzustellen: Der Besucher aus der heutigen Zeit würde strikt leugnen, dass es sich bei diesem Land um China handelt. Denn: Abgesehen von den geografischen Grenzen und den in ihnen beheimateten chinesischen Menschen lässt das China von heute nicht ansatzweise mit dem von 1949 vergleichen.

Zum Zeitpunkt der Gründung der VR China lag das Land buchstäblich am Boden. Hatte das historische, bedeutende, große „Reich der Mitte“ um 1820 noch einen Anteil an der Weltwirtschaftsleistung von über 30 Prozent, war dieser Anteil 1949 nach westlicher kolonialer Ausbeutung und Demütigung, traumatischer japanischer Besatzung, Bürgerkrieg und Befreiungskampf auf magere 5 Prozent geschrumpft. Mit anderen Worten: China befand sich in einer Art „Stunde Null“ . Das Jahres-Durchschnittseinkommen lag nicht einmal bei 49,7 Yuan (weniger als 7 USD), die Lebenserwartung betrug etwa 35 Jahre. Heute bewegt sich die Lebenserwartung auf 80 Jahre zu, das Durchschnittseinkommen hat die 50 000-Yuan-Grenze überschritten.

Und allein diese wenigen Zahlen belegen, dass sich in China in den zurückliegenden 75 Jahren Gewaltiges bewegt hat. Vom Armenhaus Asiens ist China zur zweitgrößten globalen Wirtschaftsmacht aufgestiegen. Man hat ein gigantisches Netz an Infrastrukturen errichtet wie etwa das weltweit größte Netz an Hochgeschwindigkeitszügen (etwa 44.000 km) und 259 Flughäfen. Im Reigen der bedeutendsten Handels-, Geschäfts- und Technologie-Städte spielen etwa Shanghai, Beijing oder Shenzhen ganz vorne mit. Oder: In Sachen Digitalisierung und Elektromobilität führt kein Weg mehr an China vorbei. Das Land hat namentlich seit dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine weltweit einmalige Dynamik entwickelt. Und dabei auch niemals das Wohl der Menschen aus den Augen verloren. 2021 konnte das Land die umfassende Beseitigung extremer Armut verkünden, die heutige chinesische Gesellschaft kann allgemein als eine solche von bereits moderatem Wohlstand bezeichnet werden.

Aber schauen wir nicht nur auf die Erfolge im Lande selbst. China hat sich im Laufe seiner Entwicklung zu einem sehr wichtigen globalen Akteur aufgeschwungen. Seit 1971 hat es in den Vereinten Nationen einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat. Seit 2001 ist man Mitglied der Welthandelsorganisation. In zahlreichen internationalen Organisationen von BRICS bis zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit spielt man eine tragende, kreative Rolle.

Vor allem: China teilt seine Wohlstandsgewinne mit der Welt. Seit mehr als 10 Jahren trägt man mit rund 30 % zum Weltwirtschaftswachstum bei. Man hat 2013 die Belt-and-Road-Initiative gestartet, ein globales Konjunktur- und Infrastrukturprogramm, wie es die Welt zuvor noch nie gesehen hat.

Hier setzt die chinesische Regierung auf Investitionen in den Bau von Straßen, Bahnstrecken, Häfen, Pipelines, Energienetzen und Glasfaserleitungen.  Ziel ist es, die Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum in weniger entwickelten Ländern in diesen Regionen zu schaffen, neue Märkte zu erschließen und den wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Austausch zu verstärken. Die Initiative verbindet konstruktiv die Wirtschaftsräume Asiens, Europas und Afrikas, auf dem Land- ebenso wie auf dem Seeweg. Unter dem Dach der Initiative haben sich inzwischen ca. 150 Nationen und zahlreiche internationale Organisationen versammelt, 3000 Projekte wurden auf den Weg gebracht.

Denken wir schließlich an weitere Bausteine Chinas, Wohlstand, Frieden und harmonische Entwicklung weltweit zu fördern. Denken wir an die Initiativen für globale Entwicklung, globale Sicherheit und globale Zivilisation. Wobei die erstgenannte Initiative sich nahtlos in die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung einfügt.

Machen wir die eingangs beschriebene Zeitreise in die entgegengesetzte Richtung, so kann der Reisende diese Reise nur mit Staunen als großartig, wunderbar, ja – phantastisch bezeichnen.

Dr. jur. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

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