Heute befinden sich zahlreiche afrikanische Kunstwerke aus der Kolonialzeit in europäischen Museen. Einige übersteigen sogar die Anzahl der Sammlungen in den Herkunftsländern. Für viele Länder ist das Thema nicht mehr wegzudiskutieren: Ist das die Fortsetzung der Kolonialgeschichte? Die Diskussionen um koloniale Raubkunst und die Rückgabe von Kulturgütern sind mehr als 100 Jahre alt. Dennoch kommt der Restitutionsprozess nur langsam voran. Die von den westlichen Industriestaaten dominierte internationale Ordnung lässt wenig Spielraum für gleichberechtigte Diskussionen über die Legitimität der Aneignung und die Rückgabe von Kulturgütern. In die aufstrebenden BRICS-Staaten setzt man nun die Hoffnung, dass sie der Rückgabe dieser bedeutenden Kulturgüter Gehör verschaffen. Boris Friedel diskutiert mit uns zusammen darüber.