Deutschland hat ab Montag Grenzkontrollen an allen Landgrenzen eingeführt, einschließlich neu eingerichteter Kontrollpunkte an den Eingängen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Dänemark.
Die Kontrollen gelten als Reaktion auf einige Vorfälle in der vergangenen Zeit. Ein 26-jähriger syrischer Asylbewerber hatte im vergangenen Monat in Solingen zum Beispiel drei Menschen erstochen. Die gewalttätigen Zwischenfälle trugen dazu bei, dass rechtsextreme Parteien bei zwei Regionalwahlen massiv unterstützt wurden. Nun steht in Brandenburg eine Landtagswahl vor der Tür und Umfragen zeigen, dass die Migration die größte Sorge der Wähler ist.
Einige Nachbarn Deutschlands sind jedoch besorgt über die Auswirkungen der neuen Maßnahmen auf ihre eigenen Länder. Ob die deutsche Polizei damit beginnen wird, die Aufnahme von Asylbewerbern an ihren Grenzen zu verweigern, ist noch unklar. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Oppositionsparteien verlaufen turbulent.
In der ersten Hälfte dieses Jahres sanken die illegalen Grenzübertritte von Migranten nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent. Die neuen Kontrollen an der deutschen West- und Nordgrenze sollen zunächst nur sechs Monate gelten.