Die Generalbundesanwaltschaft der Bundesrepublik Deutschland hat Haftbefehl gegen einen ukrainischen Verdächtigen erlassen, der an der Bombardierung der Nord Stream-Pipeline in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll, wie mehrere deutsche Medien berichteten.
Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Tauchlehrer handeln, der sich derzeit in Polen aufhalte, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Im September 2022 explodierten die Erdgaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 in schwedischen und dänischen Hoheitsgewässern. Dabei entstanden schwere Schäden. Aufgrund des Ausmaßes des Anschlags gingen die Ermittler von menschlicher Sabotage aus.
Nach gemeinsamen Recherchen der deutschen Medien Süddeutsche Zeitung, ARD und Die Zeit hat die Staatsanwaltschaft zwei weitere Verdächtige ermittelt. Es handelt sich um einen Mann und eine Frau aus der Ukraine, beide Taucher, die Sprengstoff an der Unterwasser-Erdgaspipeline angebracht haben sollen. Bislang haben die deutschen Behörden jedoch noch keinen Haftbefehl gegen die beiden Personen erlassen.
Der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Wolfgang Buchner, sagte, die Aufklärung des Sabotageaktes habe für die Regierung „höchste Priorität“. Zur Frage, ob die polnischen Behörden voll kooperieren, wollte er sich nicht äußern.