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Schutz der Meeresökologie durch Sanierung von Seegraswiesen

19.07.2024 08:07:04

Seegräser sind Blütenpflanzen, die in einer Meeresumgebung leben. Sie wachsen in Gruppen und bilden Seegraswiesen. Diese Pflanzen bieten damit einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Meereslebewesen.

Zhang Peidong, Professor am Institut für Meeresprodukte an der Chinesischen Ozean-Universität, hat zusammen mit seinen Teammitgliedern in den vergangenen 16 Jahren im Gelben Meer sowie im Bohai-Meer Seegraswiesen mit einer Gesamtfläche von 1.333 Hektar restauriert und ein relativ vollständiges System der ökologischen Sanierungstechnik für Seegraswiesen in gemäßigten Zonen etabliert.

Zhang Peidong fuhr im Winter 2008 mit Kollegen zur wissenschaftlichen Untersuchung zum Schwanensee in der Stadt Rongcheng in der Provinz Shandong. Dort, wo früher Hunderte oder sogar Tausende von Schwänen anmutig tanzten, waren nur noch ein paar Dutzend Schwäne zu sehen, die verstreut nach Nahrung suchten.

Grund für die geringe Zahl an Schwänen sei den Einheimischen zufolge ein Mangel an Aalgras gewesen, erklärte Zhang. Aalgras sei ein im Meeresgebiet der gemäßigten Zone häufig vorkommendes Seegras. Es sei eine wichtige Nahrung für Schwäne und spiele eine wichtige Rolle für den Schutz der Meeresökologie.

Die Situation am Schwanensee war aber kein Einzelfall. Nach Untersuchungen in verschiedenen Regionen stellten die Wissenschaftler fest, dass in Chinas Offshore-Gebieten in der gemäßigten Zone über 80 Prozent der Seegraswiesen verschwunden waren. Außerdem ist die Biodiversität in flachen Gewässern zurückgegangen. Die Wissenschaftler beschlossen daher, Seegras anzupflanzen, um die Seegraswiesen zu restaurieren. Es waren zahlreiche Untersuchungen und Experimente erforderlich, um die Wachstumseigenschaften von Seegras zu definieren. Zhang Peidong zufolge dauerte allein dieser Prozess zehn Jahre.

Das Team schlug dabei in einer großen Menge Fachliteratur nach. Parallel dazu wurden Laboruntersuchungen durchgeführt, um durch mehrere Vergleichsexperimente die Temperatur, den Salzgehalt und die Lichtintensität herauszufinden, die das Aalgras bevorzugt. Auf der Grundlage dieser zehnjährigen Untersuchungen und Experimente wurden die Wachstumseigenschaften und das Wachstumsumfeld von Aalgras definiert und eine solide Grundlage für die spätere Restaurierung geschaffen.

Auf die zukünftigen Pläne eingehend erklärt Zhang Peidong: „Wir haben vor, die ökologische Restaurierung von Seegraswiesen mit der Kohlenstoffbindung und -speicherung, grünen ökologischen Weiden, hochwertigen ökologischen Produkten sowie dem Fischereitourismus zu integrieren, um eine Win-Win-Situation zwischen Ökologie und Wirtschaft zu erreichen.“ Er und seine Teammitglieder hätten bereits in einigen restaurierten Gewässern mit der Zucht von Seegurken und Austern angefangen.

Bislang haben sich die Wissenschaftler der Chinesischen Ozean-Universität an mehr als zehn ökologischen Unterwassersanierungsprojekten beteiligt und Seegraswiesen mit einer Gesamtfläche von 1.333 Hektar im Gelben Meer und dem Bohai-Meer restauriert. Über 40 Prozent der Seegraswiesen im Schwanensee-Gebiet wurden restauriert und jedes Jahr kommen bis zu über 8.000 Schwäne zur Überwinterung in die Region.


 

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