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Viktor Orban in Beijing – Ziel ist Frieden und Fortschritt

09.07.2024 09:16:31

Viktor Orban sammelt dieser Tage fleißig Flugmeilen. Der Ministerpräsident von Ungarn, dessen Land mit 1. Juli den turnusmäßigen Ländervorsitz in der Europäischen Union übernommen hat, flog zunächst zu Wolodymyr Selenskyj in die Ukraine, dann zu Vladimir Putin nach Moskau, was bei einigen EU-Granden zu einer Art Schnappatmung führte, weil man Orbans Reise nach Russland als Affront gegenüber den EU-Behörden wertete.

Montag traf sich Ungarns Regierungschef dann in Beijing mit Chinas Staatschef Xi Jinping und wieder kroch der eine oder andere EU-Vertreter aus seinem Loch und übte auch Kritik an dieser Reise.

Die Kritik an Orban ist nicht nur unnachvollziehbar, sie ist auch kontraproduktiv. Es lässt sich ja wohl nicht leugnen, dass sich die Welt in einer ihrer schwierigsten Phasen seit Ende des zweiten Weltkrieges befindet. Daher hat man Viktor Orban und Xi Jinping schlicht und herzergreifend zu danken für ihre diplomatischen Bemühungen.

Sollte tatsächlich irgendwann der Tag anbrechen, an dem die wichtigsten Politiker der Welt nicht mehr miteinander reden (können), dann wäre es ernüchternd. Und 5 nach 12.

Wie betonte Xi Jinping doch nach seinem Treffen mit Orban?

Zum einen drängte er darauf, dass die momentanen Schlachtfelder auf gar keinen Fall erweitert werden und noch mehr Menschen zu Schaden kommen. Und zum anderen formulierte er auch den Appell, dass sich die EU und China endlich als Partner sehen und auch so benehmen.

In der Tat liegen derzeit Themen in Form von sinnbefreiten Wirtschaftssanktionen am Tisch, die weit weniger China als die Wirtschaft in Ländern wie Deutschland oder Frankreich treffen. Genau davor haben auch anerkannte Wirtschaftsexperten die EU gewarnt, als die Diskussion neuer Sanktionen am Tisch lag.

Wieder einmal hat die EU einen Konflikt heraufbeschworen, auf den sie einfach nicht vorbereitet war und der keinen Platz für Sieger lässt.

An China wird eine allfällige Einigung in allen lebenswichtigen Bereichen sicher nicht scheitern, wenn man die Historie des Landes kennt. Und wenn man Großprojekte wie die Neue Seidenstraße betrachtet, die unser aller Welt effektiver und wohlhabender machen kann. 

Und: Dass sich Viktor Orban in Tagen wie diesen zum Weltenbummler macht, um Wogen zu glätten, verdient Dankbarkeit und Applaus. Und sicher keine Form von wie immer gearteter Kritik.

MARTIN SÖRÖS, FREIER JOURNALIST AUS ÖSTERREICH

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