Im Kreis Luntse im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet wird Losang Tenzi, Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, als Vertreter von speziellen Agrarprodukten angesehen. Losang hat sich in den vergangenen rund zehn Jahren kontinuierlich um die Verbreitung der lokalen Agrarprodukte bemüht.

Als der 39-Jährige im Jahr 2016 von der Armenhilfepolitik hörte, kam er sofort auf die Idee, den Dorfbewohnern durch die Entwicklung von speziellen Agrarprodukten bei der Erhöhung ihres Einkommens zu helfen. Er kontaktierte die Regierung seiner Gemeinde Rirong, um sich über die entsprechenden Maßnahmen zu informieren. Schließlich beantragte er ein Projekt zum Aufbau eines Betriebs für die Verarbeitung von landwirtschaftlichen und tierischen Produkten.  

Der Verarbeitungsbetrieb mit Investitionen von 1,25 Millionen Yuan RMB wurde 2017 fertig gebaut und als landwirtschaftliche Genossenschaft eröffnet. Arme Landwirte und Hirten wurden angestellt, damit die Einheimischen ihr Einkommen erhöhen konnten, ohne sich als Wanderarbeiter in die Städte begeben zu müssen.

Am Anfang machte sich Losang Tenzi als Leiter des Betriebs  lange Zeit Gedanken darüber, wie man neue Produkte entwickeln konnte. Er sagt: „Damals habe ich immer, wenn ich zu Schulungen und Ausstellungen gegangen bin, besonders auf die landwirtschaftlichen Produkte der anderen geachtet und dann überlegt, welche Produkte wir selbst herstellen könnten.“ Durch verschiedene Kanäle zur Entwicklung neuer Produkte verfügt der Verarbeitungsbetrieb nun über mehr als 50 Arten von Spezialprodukten, wie schwarzen Gersten-Tsampa, blauen Gersten-Tsampa, schwarzen Gerstentee, Erbsenpulver, Chilipulver und tibetische Kissen.

Losang wusste genau, wie wichtig Absatzkanäle für gute Produkte und Marken sind. Um den Umsatz zu steigern, nahm er aktiv an technischen Schulungen teil und lernte von den Erfahrungen anderer Menschen. Er probierte Absatzkanäle auf Onlineplattformen, wie Taobao und Wechat sowie den Livestream-Verkauf. Die Genossenschaft hat auch in der Kreisstadt ein Geschäft eröffnet. Die Produkte sind bei den Touristen und den Einheimischen sehr beliebt.

Mit der ständigen Entwicklung von neuen Produkten steigt die Leistung der Genossenschaft von Jahr zu Jahr. Sie hat sieben Festangestellte, die 3.000 Yuan RMB pro Monat verdienen. Außerdem arbeiten dort noch zehn Zeitarbeiter. Losang Tenzi hat den Umfang der Genossenschaft erweitert und gleichzeitig einen Teil der Gewinne herausgenommen, um ihn an die Armen zu verteilen. Seit 2017 hat die Genossenschaft insgesamt 260.000 Yuan RMB an die 155 registrierten armen Menschen in der Umgebung verteilt. Im Jahr 2020 vergab die Genossenschaft 11.000 Yuan RMB an 80 arme Schüler.

Die Entwicklung der lokalen Wirtschaft und die Erhöhung des Einkommens der Landwirte und Hirten liegen Losang am Herzen. 2019 gründete er eine weitere Firma, um Spezialprodukte des Kreises Luntse zu verkaufen. Er hilft acht Genossenschaften in den umliegenden Gemeinden, wie Zari und Qayu, mit seinem Geschäft und Onlineläden. Er verkauft ohne Provision ihre speziellen Agrarprodukte und Kunsthandwerke, darunter tibetische Eier, tibetisches Schweinefleisch, handgemachte tibetische Taschen und Wolldecken. Der Umsatz hat 550.000 Yuan RMB erreicht.   

Losang hat auch die Zusammenarbeit zwischen einer Fabrik für Getreide- und Ölverarbeitung in der Gemeinde Rirong mit der Gewerkschaft in Luntse gefördert. Die Verarbeitungsfabrik erwirtschaftete mehr als 780.000 Yuan RMB durch den Verkauf von lokalen Spezialprodukten, wie Tsampa, Buchweizenkissen, Rapsöl, Chilischoten und Eier, die als Vergünstigungen an die Gewerkschaftsmitglieder verteilt wurden. Diese Maßnahmen haben nicht nur das Problem des mangelnden Absatzes einiger spezieller landwirtschaftlicher Produkte gelöst und kamen den Landwirten und Viehhirten zugute, sondern haben auch die Popularität der Produkte aus Luntse weiter gesteigert.    

Losang wurde als herausragendes Parteimitglied und Vorbildarbeiter des Autonomen Gebiets Tibet ausgezeichnet. Er sagt, für ihn seien diese Auszeichnungen sowohl eine Ermutigung als auch eine Verantwortung. Er wolle in Zukunft seinen Horizont erweitern und seine Landsleute zu einem besseren Leben führen.