Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom Freitag im ersten Quartal dieses Jahres um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Am stärksten sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in den sieben größten deutschen Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf - mit einem Minus von 9,5 Prozent. In kleineren Städten und ländlichen Gebieten sanken die Preise für vergleichbare Wohnungen immer noch um rund sieben Prozent.
"Erst mehr Angebot auf dem Wohnungsmarkt durch Neubau wird zu einem signifikanten Rückgang der Preise führen", sagte Andreas Beulich, Geschäftsführer des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), gegenüber Xinhua. Dies könne nur durch eine "konsequente Deregulierung" erreicht werden.
Nachdem die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland mehr als zehn Jahre lang kontinuierlich gestiegen waren, sind sie nun sechs Quartale in Folge gesunken. Dies hat jedoch aufgrund der hohen Zinsen und der schwachen Konjunktur nicht zu einem Anstieg der Wohneigentumsbildung geführt.
Zwar stieg der Wert der Wohnimmobilienkredite in den ersten drei Monaten um 7,2 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro, "vom Niveau während der Nullzinsphase war das Neugeschäft allerdings nach wie vor weit entfernt", so der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) im März.
Derzeit liegt der Zinssatz für zehnjährige feste Baudarlehen laut dem Münchner Baufinanzierungsvermittler Interhyp bei rund 3,7 Prozent. "In Erwartung von Zinssenkungen durch die EZB haben die Bauzinsen bereits reagiert und sind Ende 2023 spürbar gesunken ", sagte Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr.
Deutschland hat eine vergleichsweise niedrige Wohneigentumsquote, die im Jahr 2021 nur 49 Prozent betrug. In der Europäischen Union (EU) besitzen laut Eurostat, dem Statistikamt der EU, dagegen bis zu 70 Prozent der Menschen ein Eigenheim.
Quelle: german.news.cn