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Hilfsprogramm verwandelt traditionelles tibetisches Dorf in beliebtes Reiseziel

19.06.2024 08:00:02

(Foto: VCG)

(Foto: VCG)

Dank eines Hilfsprogramms der ostchinesischen Provinz Guangdong betreiben die Bewohner des Dorfes Tashigang im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet nun beliebte Familien-Gästehäuser, die ihnen Wohlstand gebracht haben.

Der 76-jährige Phuntsok war einer der ersten Betreiber eines Gästehauses in dem Dorf in der Gemeinde Lunang, die zur Stadt Nyingchi gehört. Er begann bereits in den 1990er-Jahren mit seinem Geschäft. Im Rahmen des Hilfsprojekts flossen seit 2011 Investitionen in Höhe von 1,01 Milliarden Yuan RMB in den Bau der internationalen Tourismusgemeinde Lunang. Phuntsok erklärt: „In den 1990er-Jahren gab es nicht viele Touristen im Dorf, aber seit die Gegend in eine internationale Tourismusgemeinde umgewandelt wurde, haben sich sowohl die touristische Infrastruktur als auch die Servicequalität drastisch verbessert. Der Tourismus ist in den vergangenen Jahren zu einer Haupteinnahmequelle für die Dorfbewohner geworden.“

Im Jahr 1998 wurden die Dorfbewohner durch das Hilfsprogramm eingeladen, die Arbeit in Hotels kennenzulernen. Sie erhielten Fortbildungen in Hotelmanagement und touristischen Dienstleistungen. Vor 2017 waren die Touristen, die Phuntsok empfing, hauptsächlich Wanderer und Radfahrer. Seit 2017 kommen mehr Touristen und einige reservieren sogar zwei bis drei Monate im Voraus für die Hochsaison. Seitdem betreiben auch mehr und mehr Dorfbewohner Gästehäuser. „Da die Zahl der Touristen in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen ist, bieten die Dorfbewohner verschiedene kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen an, wie Reiten, Bogenschießen und Kunstaufführungen“, so Phuntsok.

Offiziellen Statistiken zufolge gibt es in Lunang derzeit zwölf Hotels und 73 Gästehäuser. Im Jahr 2023 empfing die Gemeinde 860.000 Touristen und erwirtschaftete damit fast 90 Millionen Yuan RMB.

In diesem Jahr feiert das Hilfsprogramm für Tibet sein 30-jähriges Jubiläum und die internationale Tourismusgemeinde Lunang ist ein Modellprojekt für die Bemühungen Guangdongs zur Unterstützung der autonomen Region. Lunang verbindet Modernität mit traditionellen tibetischen Bräuchen. Wang Chen, stellvertretender Direktor des Verwaltungsausschusses von Lunang und Mitglied der zehnten Gruppe aus Guangdong zur Unterstützung von Nyingchi, sagt: „Der Tourismus gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Guangdong und ist auch eine tragende Säule der Stadt Nyingchi. Daher wurde im Rahmen der gemeinsamen Gespräche zwischen Guangdong und Tibet das Konzept entwickelt, Lunang zu einer internationalen Tourismusgemeinde auszubauen.“

Guangdong hat inzwischen zehn Hilfsgruppen mit mehr als 800 Mitgliedern nach Tibet entsandt. Es wurden mehr als 900 Projekte in den Bereichen Industrie, Lebensunterhalt der Bevölkerung, Bildung, Gesundheitswesen sowie Straßen und Verkehr mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 12,6 Milliarden Yuan RMB in Angriff genommen. Wu Gengdan, Leiter eines Arbeitsteams, erklärt: „In den vergangenen 30 Jahren haben die Mitglieder des Hilfsprogramms aus Guangdong fortschrittliche Arbeitsmethoden und Managementkonzepte nach Nyingchi gebracht. Landwirte und Hirten haben ihre Denkweise geändert und neue Fähigkeiten erlernt.“

Seit 1995 ist das Bruttoinlandsprodukt von Nyingchi jährlich um durchschnittlich 12,1 Prozent gewachsen und erreichte 2023 23,5 Milliarden Yuan RMB. Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Landbevölkerung stieg von 1.155 Yuan RMB im Jahr 1995 auf 25.451 Yuan RMB im vergangenen Jahr und nimmt damit den ersten Platz unter den sieben Städten und Präfekturen Tibets ein.

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