Kanadischen Medienberichten zufolge wurden Ende Mai 2021 in einer ehemaligen Internatsschule in der Stadt Kamloops in der kanadischen Provinz British Columbia die sterblichen Überreste von 215 indigenen Kindern gefunden. Die Schule war eine der größten Internatsschulen, die Ende des 19. Jahrhunderts von der kanadischen Regierung für die Kinder der kanadischen Ureinwohner gegründet und 1977 geschlossen wurde.
Nach Erkenntnissen mithilfe von Historischen Archiven wurden in Kanada zwischen den 1890er und 1990er Jahren schätzungsweise 150.000 indigene Kinder gewaltsam von ihren Eltern getrennt und in Internate gesteckt, um dort „Kultur und Zivilisation“ zu erlernen. Im Jahr 2015 veröffentlichte die kanadische Organisation „Truth and Reconciliation Commission“ einen Abschlussbericht über Internatsschulen, in dem die brutale Misshandlung indigener Kinder in Internaten detailliert beschrieben wird. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass mindestens 3.200 Kinder zu Tode misshandelt wurden.