Die Stickereikunst der Yao hat eine fast 1.000 Jahre alte Tradition und im Oktober 2006 wurden die Yao-Gewänder in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes Chinas aufgenommen. Li Sufang stammt aus einer Yao-Familie in Hezhou und ist die Überlieferin für die Herstellung der Yao-Gewänder aus Hezhou.
Li wurde in einer Familie geboren, in der die Yao-Stickerei eine lange Tradition hat und erlernte die Kunst schon in ihrer Kindheit. 2008 kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück, um eine Werkstatt für Yao-Stickerei zu eröffnen. In den vergangenen Jahren hat sie die unsystematischen Yao-Stickereimethoden in Hezhou zusammengefasst und sich die Kleidungsherstellungstechniken von sechs Yao-Stämmen in der Region angeeignet. Li Sufang erklärt, die Yao-Stickerei aus Hezhou bestehe aus roten, grünen, gelben, weißen und schwarzen Seidenfäden wobei schwarzer, blauer und weißer Stoff als Grundlage diene.
Im Jahr 2016 richtete Li Sufang in der Region eine Einrichtung zur Verbereitung von Yao-Gewändern ein und verschaffte mehr als 500 Stickerinnen einen Arbeitsplatz. Derzeit kann die Einrichtung jedes Jahr mehr als 2.100 traditionelle Yao-Gewänder und über 5.600 kunsthandwerkliche Produkte herstellen. Die Familie jeder Stickerin konnte ihr Einkommen um zwischen 5.000 Yuan RMB und 40.000 Yuan RMB pro Jahr erhöhen.
2016 wurden Lis Yao-Stickereimuster vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen angefordert und zur Verzierung der Einbände von Notizbüchern verwendet, die Beamten aus verschiedenen Ländern geschenkt wurden. Die traditionellen Yao-Stickerei-Produkte aus Hezhou wurden auch auf die Weltbühne gebracht und nach Frankreich und Thailand sowie in die USA und andere Länder exportiert.
In den vergangenen Jahren hat Li Sufang kühn versucht, die Yao-Gewänder trendiger und modischer zu machen. Sie sagt: „Das Volk der Yao hat keine Schrift in seiner Geschichte und die Muster auf den Gewändern verbergen die Lebensgefühle und historischen Geheimnisse der Yao.“ Sie habe bei der Verbesserung die traditionellen Stickereimuster beibehalten sowie Materialien und Farbschemata gewählt, die eher der zeitgenössischen Ästhetik entsprächen.
Im Jahr 2023 hat die Stiftung der Vereinten Nationen für den Schutz von immateriellem Kulturerbe zusammen mit dem Postdienst der Vereinten Nationen und einer Reihe europäischer Postverwaltungen einen Briefmarkensatz und ein Sammelheft für Li Sufang mit dem Thema „ Ehrung des 45. Jahrestags der Reform und Öffnung sowie des Tages der chinesischen Sprache der Vereinten Nationen “ herausgeben. Li Sufang sagt, sie fühle sich dadurch ermutigt. In Zukunft wolle sie ihr tägliches Leben als Material für ihre Kreationen nutzen, um das traditionelle Yao-Stickereihandwerk praktischer und die Yao-Stickerei bei mehr Menschen beliebt zu machen.