(Foto: VCG)
Der Kreis Maqu im tibetischen autonomen Bezirk Gannan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu unternimmt seit Jahren verschiedene Schritte, um seine tibetischen Graslandkünste zu erhalten. Der Kreis hat Werbefilme über immaterielles Kulturerbe gedreht, seine Volksliedarchive digitalisiert und die Träger immateriellen Kulturerbes ermutigt, ihre Kunst über das Internet an junge Menschen zu verbreiten.
Lhamo Drolma, Leiterin des Kulturzentrums des Kreises Maqu, sagte, Maqu sei ein Kreis, der ausschließlich von der Viehwirtschaft lebe. Diese Produktions- und Lebensweise habe eine brillante Volkskultur hervorgebracht, wie tibetische Volkslieder, das Gesar-Epos, das tibetische Saiteninstrument Qin und die tibetische Adlerflöte.
Das Kulturzentrum des Kreises Maqu fördert die Entwicklung tibetischer Volkslieder und bildet Volkssänger aus. Es hat die Arten, Mengen, Verbreitung und den Schutzstatus des immateriellen Kulturerbes im Bezirk dokumentiert und das vom Verschwinden bedrohte immaterielle Kulturerbe durch Digitalisierung gerettet. Bis heute gibt es im Kreis Maqu mehr als 100 Projekte zum immateriellen Kulturerbe auf nationaler und Provinzebene. Im Kreis leben mehr als 300 Träger des immateriellen Kulturerbes. Das Kulturzentrum hat 65 Projekte des immateriellen Kulturerbes digital dokumentiert und ausgestellt.
Der 58-jährige Hirte Tsepacha ist einer der lokalen Überlieferer des Gesar-Gesangs. Früher machte er sich große Sorgen um die Weitergabe dieser Kunstform, da mit dem Anstieg des Produktions- und Lebensstandards und der Verbreitung der Massenmedien immer mehr junge Menschen kein Interesse mehr am Gesar-Gesang zeigten. Die Förderung des Schutzes des immateriellen Kulturerbes durch die Digitalisierung hat ihn sehr beruhigt. Derzeit unterrichtet Tsepacha junge Menschen im Gesar-Gesang über die chinesische Messenger-App „Wechat“. Er hat mehr als 30 Schüler aus den Provinzen Qinghai, Sichuan und Gansu.
Kelzang Tenpa ist ein Überlieferer der Rindhorn-Qin aus dem Maqu-Kreis. Die Rindhorn-Qin ist ein einzigartiges Saiteninstrument des Kreises. Der Mangel an Partituren und die Komplexität des Herstellungsprozesses dieses Instruments machen es schwierig, Nachfolger für diese Kunst zu finden. Kelzang Tenpa sagt, die Digitalisierung sei ein wichtiger Weg, um wertvolle Volkskunst vollständig zu erhalten. Mit Hilfe der lokalen Regierung seien vier seiner Lieder auf CD gebrannt und über das Internet verbreitet worden. Derzeit arbeitet er an neuen Partituren, damit mehr Menschen diese Kunst verstehen und erlernen können.
Das Kulturzentrum des Kreises bringt auch Schülerinnen und Schüler in das lokale Zentrum für den Schutz des immateriellen Kulturerbes und organisiert Kurse für sie. Unter der Anleitung der Vermittler des immateriellen Kulturerbes interessieren sich immer mehr junge Menschen für die traditionellen Volkskünste und engagieren sich für den Schutz, die Weitergabe und die Verbreitung des immateriellen Kulturerbes.