Die Stadt Jingdezhen liegt in der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas.Sie gilt seit dem Altertum als eines der wichtigsten Zentren der Porzellanherstellung in China. Taoyangli, ein Kultur- und Geschichtsviertel in Jingdezhen, wird als lebendes Fossil der Stadt bezeichnet.
Jingdezhen kann auf eine über 2000-jährige Geschichte der Porzellanherstellung zurückblicken. Darüber hinaus war Jingdezhen über 1000 Jahre lang eine offizielle staatliche Manufaktur und über 600 Jahre lang die kaiserliche Manufaktur.
Der alte Stadtteil Taoyangli ist das Zentrum der Porzellanindustrie. Die Technik der Porzellanherstellung in Jingdezhen erreichte ihren Höhepunkt in der Ming- und Qing-Dynastie. Porzellan aus Jingdezhen ist weiß wie Jade, klar wie Spiegel, dünn wie Papier und klingt wie ein Glockenspiel. 95 Prozent der Porzellanprodukte, die im Kaiserpalast gesammelt werden, stammen aus Jingdezhen. In der Altstadt von Jingdezhen gibt es 108 alte Gassen und über 400 Jahre alte Brennöfen aus der Ming- und Qing-Dynastie. Die Brennöfen wurden damals entlang des Flusses gebaut und die Stadt verdankt ihren Namen den Porzellanbrennöfen.
Der Xujiayao-Brennofen, der zu Beginn der Qing-Dynastie erbaut wurde, ist der älteste, größte und am besten erhaltene Brennofen in Jingdezhen. Der angrenzende archäologische Ausgrabungspark zeugt von der 542-jährigen Geschichte Jingdezhens als kaiserliche Manufaktur.
Liu Zili, Direktor des Verwaltungskomitees der Nationalen Versuchszone für die Erhaltung, Fortführung und Innovation der Porzellankultur in Jingdezhen, sagt: „Die alten Ofenziegel unter unseren Füßen sind Jahrtausende alt. Wir müssen ihren Schutz zu einer Priorität machen, d.h. die Authentizität, Vollständigkeit und Kontinuität der historischen Denkmäler schützen“.
Seit Jahrtausenden ist das Leben der Menschen in Jingdezhen eng mit dem Porzellan verbunden. Sun Lixin ist die vierte Generation seiner Familie, die den Titel „Träger der Technik des blau bemalten Porzellans“ erhalten hat. Sun ist in der Lage, mit wenigen Strichen und innerhalb von zwei Minuten ein lebensechtes Gemälde auf einen Keramikrohling zu zaubern. Sun sagt: „Ich spüre den Ruhm, den uns die Erfolge unserer Vorfahren eingebracht haben. Das ermutigt uns, die Technik der Porzellanherstellung an die nächsten Generationen weiterzugeben.“