Am Montag fand in Seoul das Gipfeltreffen zwischen China, Japan und Südkorea statt. Im Anschluss an das Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sich die drei Seiten darauf verständigten, sich für die Umsetzung der auf dem letzten Treffen verabschiedeten Zehn-Jahres-Perspektive für die künftige Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea einzusetzen, die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern zu institutionalisieren und gemeinsam Frieden und Stabilität sowie Entwicklung und Wohlstand in der Welt zu wahren.
Analysten wiesen darauf hin, dass das Zustandekommen des Gipfels vor dem Hintergrund einer turbulenten Weltlage und einer schwächelnden Weltwirtschaft den Respekt und die Wertschätzung der drei Länder für die Zusammenarbeit widerspiegele. Es sei auch ein Zeichen für die Rückkehr zur Vernunft in der China-Politik Japans und Südkoreas sowie für die Aufwärmung der politischen Atmosphäre zwischen den drei Ländern.
Während des Treffens rief der chinesische Ministerpräsident Li Qiang die japanische und die koreanische Seite dazu auf, die Zusammenarbeit in vollem Umfang wieder aufzunehmen, die Wirtschafts- und Handelsverbindungen zu vertiefen, die Zusammenarbeit bei wissenschaftlichen und technologischen Innovationen voranzutreiben, die Verbindungen im Kulturaustausch zu stärken und die Nachhaltigkeit der Entwicklung zu verbessern. Seine Vorschläge wurden von japanischer und südkoreanischer Seite positiv aufgenommen. Dies zeigt, dass China, Japan und Südkorea viele gemeinsame Interessen und Kooperationsmöglichkeiten haben und durchaus in der Lage sind, durch Solidarität und Kooperation eine gemeinsame Entwicklung anzustreben.
Nach Angaben der japanischen Zeitung Nikkei ist das gesamte Wirtschaftsvolumen der drei Länder von 17 Prozent im Jahr 1999 auf heute 24 Prozent des Weltwirtschaftsvolumens gestiegen und der gesamte Außenhandel der drei Länder macht 20 Prozent des Welthandelsvolumens aus. China ist der größte Handelspartner Japans und Südkoreas und die drei Länder verfügen über ein breites Spektrum an Kooperationsmöglichkeiten in Bereichen wie digitale Wirtschaft, künstliche Intelligenz und Finanzstabilität. Es ist erwähnenswert, dass China, Japan und Südkorea dieses Mal vorgeschlagen haben, die Verhandlungen über ein trilaterales Freihandelsabkommen (FTA) wieder aufzunehmen, um die Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit, insbesondere die Zusammenarbeit in der Industrie und in der Lieferkette, weiter auszubauen.
Objektiv betrachtet bietet die Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Inwieweit in der Zusammenarbeit der drei Länder wesentliche Fortschritte erzielt werden können, hängt von den gemeinsamen Anstrengungen der drei Länder ab. Insbesondere Japan und Südkorea müssen darauf achten, Störungen und Sabotage von außen zu vermeiden.
Mit Blick auf die Zukunft sollten sich die drei Seiten bemühen, externe Störungen zu beseitigen, die Kerninteressen und Hauptanliegen der jeweils anderen Seite zu respektieren, aufeinander zuzugehen und die Ergebnisse des Treffens in die Tat umzusetzen, um die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea zu fördern. Dies wird nicht nur den Menschen in den drei Ländern zugutekommen, sondern auch von der Region und der Welt begrüßt und gebraucht werden.