Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal leicht um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte.
"Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Jahresende 2023 zurückgegangen war, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Vorzeichen ins Jahr 2024", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, in einer Mitteilung.
Nach einem schwachen zweiten Halbjahr 2023 stiegen die Bauinvestitionen im ersten Quartal deutlich um 2,7 Prozent, und auch ein positiver Außenhandel trug zum Wirtschaftswachstum bei, so Destatis. Trotz einer nachlassenden Inflation zeigten die Ausgaben der privaten Haushalte des Landes jedoch keine Anzeichen einer Erholung und lagen um 0,4 Prozent niedriger als im Vorquartal.
Das leichte BIP-Wachstum sei auf "sich erholende Exporte und den Bau zurückzuführen, aber die Frühindikatoren deuten nicht auf eine starke Dynamik für beide Aktivitäten in den kommenden Quartalen hin", sagte Axel Lindner, stellvertretender Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), am Freitag gegenüber Xinhua.
"Der private Konsum ist dagegen gesunken, und die Sparquote der privaten Haushalte ist gestiegen, was darauf hindeutet, dass das wirtschaftliche Vertrauen der deutschen Verbraucher nach wie vor gering ist", fügte Lindner hinzu.
Europas größte Volkswirtschaft komme "nicht in Gang", erklärte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Donnerstag auf der Grundlage einer Umfrage unter mehr als 24.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Geschäftserwartungen in den vergangenen Monaten verschlechtert hätten, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben und fügte hinzu, dass sich "die Situation der Industrie gegenüber dem Jahresbeginn verschlechtert hat und damit weiter negativ bleibt."
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) rechnet weiterhin mit einem Wachstum von 0,3 Prozent im Jahr 2024, gefolgt von 1,2 Prozent im Jahr 2025. Frühindikatoren würden darauf hindeuten, dass sich der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte verstärken werde, so die KfW.
Quelle: german.news.cn