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Die Finanzministerin der Vereinigten Staaten Janet Yellen wird am Dienstag ihren Besuch in China beenden. Während des Aufenthalts forderte sie eine verantwortungsvolle Verwaltung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen von beiden Seiten und beteuerte, dass die USA keine Entkopplung von China anstrebten. In Bezug auf die „Verantwortung“ bedeutet das aber auf keinen Fall lediglich die Verantwortung für die US-Wirtschaft und allein im Interesse der USA.
Stattdessen sollten dabei die Interessen beider Seiten berücksichtigt werden, um den jeweiligen Unternehmen und Bevölkerungen mehr Nutzen zu bringen. Darüber hinaus sollte auch die Bewältigung globaler Herausforderungen und die Förderung des Weltwirtschaftswachstums in Betracht gezogen werden. Wie kann das erreicht werden? Für die US-Seite gibt es dazu einige Indikatoren, anhand derer dies gemessen werden kann.
Es sollte vermieden werden, Wirtschafts- und Handelsfragen zu politisieren und im Namen der „Sicherheit“ Unsicherheit zu schaffen. Während des Besuchs der US-Finanzministerin äußerte China ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sanktionen gegen chinesische Unternehmen, der Erhöhung der Zölle für chinesische Waren und der Beschränkung chinesischer Investitionen. Die USA sollten erkennen, dass es schwierig sein wird, die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder auf den richtigen Weg zu bringen, wenn sie ihre gängige Praxis der Verallgemeinerung von „nationaler Sicherheit“ nicht ändern.
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Auf dieser Grundlage sollten Wirtschaftsgesetze und Marktregeln eine entscheidende Rolle bei der Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und den USA spielen. Kürzlich besuchten viele CEOs von US-Unternehmen China. Währenddessen erklärten Unternehmen wie Apple, Qualcomm und andere, dass sie ihre Investitionen in China weiter erhöhen und ihre innovative Zusammenarbeit fortsetzen würden. Dies ist eine marktwirtschaftliche Entscheidung der Unternehmen. Während ihres Besuchs in China hat Yellen auch das Thema der „Überkapazitäten“ in der chinesischen Industrie für neue Energien angesprochen. Tatsächlich ist dies eine irreführende Behauptung. Weltweit gibt es keine Überkapazitäten, sondern vielmehr ernsthafte Mängel an qualitativ hochwertigen Kapazitäten. Die hochwertigen Kapazitäten Chinas decken weiterhin den Bedarf anderer Länder.
Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass die wirtschaftlichen Interessen Chinas und der Vereinigten Staaten eng miteinander verflochten sind und dass eine verstärkte wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit für beide Seiten sowie für das globale Wirtschaftswachstum von Vorteil ist. Es bleibt zu hoffen, dass beide Länder mehr aufeinander zugehen werden, um die „Vision von San Francisco“ in die Realität umzusetzen. Ob die USA dabei wirklich „Verantwortung übernehmen“ können, wird von der Welt aufmerksam beobachtet.