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Nach zwei Monaten Verhandlungen, die von Streiks begleitet waren, haben sich die Deutsche Lufthansa und ihr Bodenpersonal auf einen Tarifvertrag geeinigt, um weitere Arbeitsniederlegungen während der bevorstehenden Osterfeiertage zu verhindern.
Die 25.000 Beschäftigten erhalten in den nächsten zwei Jahren eine Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent, wie die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte. Darüber hinaus sollen alle Beschäftigten einen Bonus von 3.000 Euro als Inflationsausgleich erhalten.
"Um diesen Kompromiss haben wir hart gerungen und wir können jetzt sehr zufrieden sein", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky in einer Erklärung und nannte die Einigung "historisch".
Diese Einigung ist eine weitere gute Nachricht für Reisende in Deutschland. Am Dienstag hat sich die Deutsche Bahn mit den Lokführern auf einen Tarifvertrag geeinigt. In den letzten fünf Monaten hatten deutsche Pendler mit Beeinträchtigungen durch Streiks zu kämpfen, der längste davon dauerte fünf Tage.
Jedoch ist dadurch ein Ende der Streiks sowohl bei der Lufthansa als auch in Deutschland noch nicht in Sicht. Am Donnerstag legten das Bodenpersonal der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines sowie Mitarbeiter der Supermarktketten Lidl und Kaufland, die beide zur Schwarz-Gruppe gehören, die Arbeit nieder.
Auch das Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen und die Flugbegleiter haben die Tarifverhandlungen noch nicht abgeschlossen, so dass weitere Streiks an Flughäfen in den nächsten Wochen nicht völlig auszuschließen sind.
Aufgrund zahlreicher Streiks verschiedener Gewerkschaften verbuchten die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen seit 2019 einen Umsatzausfall von mehr als 395 Millionen Euro, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit. Die Zahlen aus der COVID-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 wurden bei der Berechnung nicht berücksichtigt.
"Die Gewerkschaften schwächen die materielle Basis der Unternehmen und ihrer Beschäftigten", sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow am 15. März in einer Erklärung. "Das dadurch verlorene Geld fehlt jetzt bei den Ausgaben für die Beschäftigten und für Investitionen in den Klimaschutz und in die Stabilität des Flugbetriebs."
Quelle: german.news.cn