Das Laternenfest fällt auf den 15. Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender. In diesem Jahr ist das der 24. Februar. Das traditionelle Fest läutet das Ende der Feierlichkeiten zum Frühlingsfest ein und bringt die festliche Atmosphäre zu einem letzten Höhepunkt.

Neben Laternenaufführungen, dem Lösen von Laternenrätseln, dem Verzehr von süßen Teigtaschen und anderen volkstümlichen Aktivitäten wurde dieses Fest im alten China auch als eine Art des Valentinstags angesehen.

Im alten China war die Bevölkerung durch eine nächtliche Ausgangssperre eingeschränkt. Das Laternenfest war eine der wenigen Gelegenheiten für junge Frauen, am späten Abend ihr Haus zu verlassen, um junge Männer zu treffen. Unverheiratete Männer und Frauen konnten zu dieser Zeit des Jahres durch die schön geschmückten Straßen schlendern und die romantische Atmosphäre genießen.

Zhong Fulan, Direktor der Shanghaier Gesellschaft für Volkskultur, erklärt: „Das Laternenfest ist wirklich ein romantisches Fest. Seit der Tang-Dynastie [618-907] und der Song-Dynastie [960-1279] ist das Laternenfest sehr lebendig und die Lichter in der Nacht sind spektakulär.“

Viele romantische Gedichte, die das Laternenfest zum Thema haben, schildern glühende Liebe und tiefe Gedanken. Das Gedicht des Dichters Xin Qiji aus der südlichen Song-Dynastie (1127-1279) „Die Nacht des Laternenfestes – Zur Melodie des grünen Jadetisches“ ist eines davon:

„Aber in der Menge immer wieder

suche ich vergeblich nach ihr.

Als ich auf einmal den Kopf drehe,

finde ich sie dort, wo das Laternenlicht schwach leuchtet.“

Diese klassischen Zeilen, die beschreiben, wie der Protagonist nach einer Frau in der Menge sucht, werden auch heute noch häufig zitiert und weitergegeben.