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Wird der Kirschpreis in China noch weiter sinken?

07.02.2024 09:29:45

Foto von VCG

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Kirschen – rubinrot, süß-sauer, saftig und meistens aus Chile importiert –  zählen jedes Jahr zu den populärsten importierten Früchten zum traditionellen chinesischen Frühlingsfest. Einst war der Preis ziemlich hoch, sodass sich nur reiche Leute die „roten Perlen“ leisten konnten. Aber vor Kurzem wurde das Thema „Kirschpreis um mehr als die Hälfte reduziert“ plötzlich zu einem der meistgesuchten Ausdrücke in dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo. Was ist passiert?

Xu Jiachao, ein Obstgroßhändler in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, erklärt, der Kirschpreis sei jetzt viel billiger als Anfang November, da die Früchte im frühen Herbst hauptsächlich auf dem Luftweg nach China transportiert würden. „Damals kostete ein Kilogramm Kirschen normalerweise über 400 Yuan RMB. Im Grunde kaufte sie niemand. Nachdem die auf dem Seeweg transportierten Früchte auf den Markt kommen, ist der Preis mehr als die Hälfte gesunken. Die Woche vor dem Frühlingsfest ist Hochsaison. Mein Geschäft kann 5.000 bis 6.000 Kisten pro Tag verkaufen. Der Tagesumsatz kann eine Million Yuan RMB übertreffen.“

Frau Wang, die gerade zwei Kisten Kirschen kauft, erklärt: „Die herrlichen Früchte sind gut geeignet, wenn ich zum Frühlingsfest Gäste zu Hause empfange. Für mich ist der Kilopreis von 120 Yuan RMB akzeptabel, deswegen habe ich gleich zwei Kisten gekauft.“

Jedes Jahr von Dezember bis Februar des folgenden Jahres kommt eine große Anzahl von chilenischen Kirschen am Yangshan-Hafen in Shanghai an. Yao Lewei, Generaldirektor für das Kühlkettengeschäft der COSCO Shipping Lines Co., Ltd., sagt, der „Kirschen See-Express“ sei seit fünf Jahren in Betrieb und die Transportzeit sei nun auf 23 Tage verkürzt worden. „Während der diesjährigen chilenischen Kirschsaison wurden insgesamt 80.000 Tonnen Kirschen mit unseren Containern nach China transportiert.“

Die Beliebtheit chilenischer Kirschen in China ist vor allem auf die guten Handelsbeziehungen zwischen China und Chile zurückzuführen. Im Jahr 2008 unterzeichneten beide Länder ein Protokoll über die Quarantäne chilenischer Kirschen und Pflaumen, die nach China exportiert werden und markierten damit den offiziellen Zugang der chilenischen Kirschen auf den chinesischen Markt. Seit 2015 sind 97 Prozent des Warenaustauschs zwischen China und Chile zollfrei, dazu gehören auch die beliebten roten Früchte. Wegen ihrer Beliebtheit in China ist die Kirschbaum-Anbaufläche in Chile drastisch von 3.241 Hektar im Jahr 2000 auf 61.559 Hektar im Jahr 2022 gestiegen.

In China wird auch eine große Anzahl von Kirschbäumen gepflanzt, sogar viel mehr als in Chile. Die Anbaufläche in China hat bereits 233.000 Hektar erreicht, was etwa einem Viertel der weltweiten Gesamtfläche entspricht. Xu Kai, Professor an der Universität für Agrar- und Forstwirtschaft der Provinz Zhejiang, geht davon aus, dass der Kirschpreis in China noch weiter nach unten gehen wird. „Einerseits ist mehr als ein Viertel der angebauten Kirschbäume in China noch nicht in die volle Fruchtzeit eingetreten und andererseits wird die Anbaufläche in Chile auch noch weiter ausgeweitet.“

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