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Absolventen optimieren Beschäftigungsentscheidungen auf rationale Weise

15.01.2024 08:34:17


 

Die 22-jährige Yang Ziru hat sich fast ein Jahr lang auf die Aufnahmeprüfung für ein postgraduales Studium vorbereitet, doch letzten Monat - 20 Tage vor der Prüfung - gab sie ihre akademischen Ambitionen auf. Die Journalismus-Studentin aus Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan wollte einen Master in Philosophie machen, von dem sie sich einen zufriedenstellenden Job und eine gute Karriere erhoffte.

„Mir wurde allmählich klar, dass ein Master in Philosophie meine beruflichen Möglichkeiten einschränken könnte, da ich nach meinem Abschluss unbedingt in der Internetbranche arbeiten möchte“, so Yang. Ihre Entscheidung ist bemerkenswert im Hinblick auf den sich abzeichnenden Trend, dass Hochschulabsolventen realistischer einschätzen, ob sie ein Aufbaustudium absolvieren sollten.

An einem eiskalten Morgen Ende 2023 versammelten sich Hochschulabsolventen in einer Prüfstelle in Beijing und blätterten in Lehrbüchern, während sie sich nervös auf die Aufnahmeprüfung für das Aufbaustudium vorbereiteten. Diese Szene wiederholte sich landesweit. Bei der diesjährigen Prüfung sank die Zahl der Bewerber im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf 4,38 Millionen, der erste Rückgang seit neun Jahren, wie das Bildungsministerium mitteilte. Der Rückgang überraschte viele Beobachter, da die Zahl der Bewerber für die Prüfung seit 2016 stetig gestiegen war, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 15,8 Prozent von 2015 bis 2022.

Chen Zhiwen, Chefredakteur des Online-Bildungsportals EOL, sagte, in der Vergangenheit erwarteten viele junge Menschen, durch eine Weiterbildung einen besseren Job zu bekommen. Nachdem sie jedoch einen höheren Abschluss erworben hatten, mussten sie feststellen, dass sie mit ähnlichen oder sogar schwierigeren Beschäftigungsbedingungen konfrontiert waren als ihre Kommilitonen im Grundstudium, so Chen. Es sei gut, dass sie nicht blindlings der Masse gefolgt seien, sondern eine rationale Entscheidung getroffen hätten, fügte er hinzu.

Angaben des Bildungsministeriums zufolge wird die Zahl der Hochschulabsolventen in China im Jahr 2024 voraussichtlich 11,79 Millionen erreichen, was einem Anstieg von 210.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht und eine neue Herausforderung für den Arbeitsmarkt des Landes darstellt. Um die Beschäftigungsprobleme der Hochschulabsolventen anzugehen, hat das Ministerium einen Aktionsplan zur Förderung der Beschäftigung sowie des Unternehmertums von Hochschulabsolventen im Jahr 2024 erstellt. 

Ende 2023 fand in Chengdu ein Treffen statt, um Ideen über Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt auszutauschen. Mehr als 400 Hochschuleinrichtungen und 150 Unternehmen nahmen daran teil, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Praktika, Karriereplanung, Lehrpersonal sowie Einstellung von Hochschulabsolventen zu erörtern, mit dem Ziel, hochwertige und vollständige Beschäftigungen für Hochschulabsolventen zu fördern.

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