Der ehemalige US-Außenminister und alte Freund der chinesischen Bevölkerung, Henry Kissinger, ist am Mittwoch im Alter von 100 Jahren verstorben. Am Donnerstag schickte Chinas Staatspräsident Xi Jinping US-Präsident Joe Biden anlässlich von Kissingers Tods ein Kondolenztelegramm. Xi erklärte darin, der Name Kissinger sei für immer mit den chinesisch-amerikanischen Beziehungen verbunden. Henry Kissinger werde für immer im Gedächtnis der chinesischen Bevölkerung bleiben.
Kissingers diplomatische Weisheit war auf sein tiefes Verständnis für die Geschichte der Welt sowie seine korrekte Erkenntnis der Gesetzmäßigkeiten der internationalen Beziehungen zurückzuführen. Es ist zweifellos der auffallendste Erfolg von Kissingers diplomatischer Karriere, ein Tauwetter der chinesisch-amerikanischen Beziehungen gefördert zu haben. 1971 besuchte Kissinger heimlich China. Gemeinsam mit der Volksrepublik verwirklichte er 1972 den China-Besuch des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon. Damit wurde ein „transpazifischer Händedruck“ realisiert. In den vergangenen mehr als 50 Jahren besuchte Henry Kissinger China mehr als 100 Mal und wird als ein „alter Freund“ der chinesischen Bevölkerung bezeichnet.
Thomas Schwartz, der Verfasser von Kissingers Biographie und Professor für Geschichte an der US-amerikanischen Vanderbilt University, ist der Ansicht, was Henry Kissinger der US-Regierung wirklich gebracht habe, sei ein Verständnis von China. Kissinger habe dafür plädiert, dass die chinesische Kultur keinen Expansionismus umfasse. Die USA sollten Kontakte mit China pflegen.
Angesichts der Herausforderungen und Schwierigkeiten bei den chinesisch-amerikanischen Beziehungen brauchen die USA noch mehr Politiker wie Kissinger, die die innerpolitische Polarisierung in den USA ignorieren, die chinesische Geschichte sowie Kultur verstehen und schätzen sowie die gemeinsamen Interessen beider Länder objektiv betrachten. Mit dem richtigen Verständnis von China können Schwierigkeiten überwunden werden, um die chinesisch-amerikanischen Beziehungen kontinuierlich voranzutreiben.
Heutzutage erlebt die Welt beispiellose Veränderungen, wie es sie in den vergangenen 100 Jahren nicht gab. Die chinesisch-amerikanischen Beziehungen, die wichtigsten bilateralen Beziehungen der Welt, verzeichnen eine Tendenz der Stabilisierung und Verbesserung. Das von Henry Kissinger hinterlassene wertvollste Erbe für die USA ist, das Wissen, dass die Unterschiede zwischen China und den USA durch eine weise diplomatische Strategie überwunden werden können. Mit Kontakt und Kooperation sollten die gegenseitig nutzbringenden bilateralen Beziehungen ausgebaut werden. Dies entspricht den gemeinsamen Interessen Chinas und der USA und auch den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft.