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Nach mehr als vier Jahren trafen sich die Außenminister Chinas, Japans und Südkoreas wieder. Auf dem 10. Außenministertreffen in Busan erzielten die drei Länder eine Reihe von Konsensen über die Vertiefung der trilateralen Zusammenarbeit und tauschten Meinungen über internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse aus. Es wird davon ausgegangen, dass dieses Treffen die Bedingungen und Atmosphäre für ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der drei Länder in der nächsten Etappe geschaffen hat.
Im Wesentlichen sind China, Japan und Südkorea voneinander abhängig und befruchten sich gegenseitig. Die Gesamtbevölkerung und das Bruttoinlandsprodukt der drei Länder machen etwa 70 Prozent bzw. 90 Prozent Ostasiens aus. Die drei Länder mit einer starken wirtschaftlichen Komplementarität und einem hohen Grad an industrieller Integration sind füreinander wichtige Entwicklungspartner. Sie unterstützen nachdrücklich den Multilateralismus sowie den Freihandel und gelten als wichtigste treibende Kraft für die regionale wirtschaftliche Entwicklung und Integration.
Auf dem Außenministertreffen hat China mit Blick auf die Zukunft einen Fünf-Punkte-Vorschlag zur Vertiefung der trilateralen Zusammenarbeit vorgelegt, der Wirtschaft und Handel, Wissenschaft und Technologie, Kultur, Gesellschaft und nachhaltige Entwicklung umfasst, der von Japan und Südkorea positiv bewertet wurde.
Die Dynamik der Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea ist hart erkämpft und soll geschätzt werden. Der Schlüssel zur Aufrechterhaltung dieser Dynamik liegt in der Umsetzung des auf dem 8. Trilateralen Gipfel 2019 erzielten Konsenses, darunter des „Ausblicks auf die trilaterale Zusammenarbeit zwischen China, Japan und Südkorea im nächsten Jahrzehnt“. Wie kann man diesen Konsens in die Tat umsetzen? Der Schlüssel dazu liegt darin, die Störung durch externe Faktoren zu eliminieren. Es ist normal, dass China, Japan und Südkorea Meinungsverschiedenheiten haben, und es ist wichtig, ein korrektes Verständnis füreinander zu bewahren und nicht zuzulassen, dass Unterschiede die Gesamtsituation der Zusammenarbeit behindern.
Vor zwanzig Jahren veröffentlichten China, Japan und Südkorea ihre erste gemeinsame Erklärung, in der es hieß: „Die trilaterale Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Entwicklung zu fördern, die Zusammenarbeit in Ostasien zu stärken sowie den Frieden und Wohlstand in der Region und der Welt zu wahren“. Dies ist die ursprüngliche Absicht der trilateralen Zusammenarbeit zwischen den drei Nachbarländern. Es ist zu hoffen, dass Japan und Südkorea die gleiche Bereitschaft und Entschlossenheit wie China zeigen sowie mehr strategische Autonomie vorbringen, um die umfassende Wiederaufnahme der trilateralen Zusammenarbeit und eine langfristige Entwicklung zu fördern.