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APEC-Gipfel in San Francisco: Die Welt hofft auf Ausgleich und Verständigung

13.11.2023 19:12:43

Die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) ist schon eine internationale Organisation mit bedeutendem Gewicht, nicht nur für den asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum. In den 21 APEC-Staaten lebt knapp die Hälfte der Weltbevölkerung, und sie repräsentieren 60 % der weltweiten Wirtschaftsleistung und 47 % des Welthandels (nach den Daten von 2022).

Ausrichter des diesjährigen Gipfeltreffens vom 14. bis 16. November sind die USA, Schauplatz ist San Francisco. Auf der Tagesordnung des vorgeschalteten Treffens hochrangiger Beamter standen Fragen wie digitale Konnektivität, nachhaltige und integrative Energiewende, Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen und Sicherstellung der Lieferketten. Natürlich werden beim folgenden Treffen der politischen Führer auch die massiven geopolitischen Herausforderungen unserer Zeit auf der Agenda stehen, wie etwa der Russland-Ukraine-Konflikt und die fatale Lage im Nahen Osten. Gerade auch in diesem Zusammenhang ist die Begegnung der beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt, von China und den USA, ein besonders wichtiges Thema. Denn ein belastetes Verhältnis zwischen diesen beiden Akteuren bedeutet zugleich eine Belastung des gesamten asiatisch-pazifischen Raumes und darüber hinaus der ganzen Welt.

Daher ist es ein ermutigendes Zeichen, dass bereits im Vorfeld des Gipfels US-Finanzministerin Janet Yellen den chinesischen Vize-Premier He Lifeng zu mehreren Gesprächsrunden eingeladen hat. Nach Meldungen in den Medien tauschten sich beide Seiten sich über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und den USA, die wirtschaftliche Lage in ihren Ländern und die globale makroökonomische Situation, die Möglichkeiten zur Bewältigung globaler Herausforderungen und die Anliegen der jeweils anderen Seite aus. Und – in meinen Augen sehr wichtig - : Beide Seiten betonten, dass sie keine Abkopplung anstreben. Mir scheint, dass damit solide Voraussetzungen geschaffen worden sind für den Gipfel selbst und für das am Rande des Gipfels geplante Gespräch zwischen Präsident Xi und Präsident Biden. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, einem solche Gespräch mit der Hoffnung und vielleicht auch Erwartung auf gewisse Entspannungen in den bilateralen Beziehungen entgegen zu sehen. Denn: Miteinander zu reden ist immer wertvoller, als bloß übereinander zu reden.

Dr. jur. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

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