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Israel steuert auf zweite Phase von Krieg zu, regionale Länder warnen vor weiteren Bodenoperationen

29.10.2023 19:23:12

Rauch steigt inmitten zerstörter Gebäude in Gaza auf, gesehen von Sderot in Israel, 28. Oktober 2023. (Foto / CFP)

Rauch steigt inmitten zerstörter Gebäude in Gaza auf, gesehen von Sderot in Israel, 28. Oktober 2023. (Foto / CFP)

Dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zufolge haben das Kriegskabinett und das politische Kabinett des Landes „einstimmig beschlossen, die Bodenoperation“ im Gazastreifen auszuweiten, während die Länder in der Region Israel vor weiteren Bodenoperationen gewarnt haben.

Auf einer Pressekonferenz sagte Netanjahu am Samstag, Israel gehe nun „in die zweite Phase des Krieges“, in der es versuchen werde, sein Ziel zu erreichen, „die militärischen und regierungstechnischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören sowie die Geiseln nach Hause zurückzubringen“. Er warnte auch, dass der Krieg „lang und hart“ sein werde und forderte erneut, dass die palästinensische Zivilbevölkerung den nördlichen Gazastreifen, auf den Israel seine Angriffe konzentriert, evakuiert.

Die israelischen Streitkräfte führten in den vergangenen Tagen begrenzte Bodenoperationen im Gazastreifen durch, bevor es nun zu einer massiven Bodeninvasion kommen könnte. Über 300.000 Reservisten wurden zum Dienst einberufen, von denen sich viele an der Grenze zum Gazastreifen versammelten.

Die Al-Qassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas), erklärten ebenfalls am Samstag in einer Fernsehansprache, sie seien zu Gesprächen mit Israel über eine Lösung der Geiselproblematik bereit, Israel zeige aber keine „wirkliche Ernsthaftigkeit“. Die Al-Qassam-Brigaden betonten, die einzige Bedingung für die Freilassung der Geiseln sei, dass Israel alle palästinensischen Gefangenen freilasse.

Demonstranten versammeln sich mit Plakaten, auf denen die Freilassung von Geiseln gefordert wird, die von bewaffneten Palästinensern der Hamas festgehalten werden, während einer Kundgebung in Tel Aviv, 28. Oktober 2023. (Foto / CFP)

Demonstranten versammeln sich mit Plakaten, auf denen die Freilassung von Geiseln gefordert wird, die von bewaffneten Palästinensern der Hamas festgehalten werden, während einer Kundgebung in Tel Aviv, 28. Oktober 2023. (Foto / CFP)

Länder in der Region warnten Israel am gleichen Tag unterdessen vor weiteren Bodenoperationen in der Küstenenklave.

Das saudi-arabische Außenministerium erklärte in einer Erklärung, dass es „jegliche Bodenoperationen Israels aufgrund der Bedrohung, die sie für das Leben der palästinensischen Zivilisten darstellen, verurteilt und anprangert“.

Der katarische Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani schrieb in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X, „eine israelische Bodeneskalation wird schreckliche Folgen für die Zivilbevölkerung sowie verheerende humanitäre und wirtschaftliche Auswirkungen haben.“

Der jordanische Außenminister Ayman Safadi und der zu Besuch weilende bahrainische Außenminister Abdullatif bin Rashid Alzayani betonten in der jordanischen Hauptstadt Amman, wie wichtig ein gemeinsames arabisches Vorgehen sei, um die laufende Eskalation zwischen Israel und der Hamas zu stoppen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan warf dem Westen vor, die israelische Offensive nicht zu stoppen und kritisierte auf einer pro-palästinensischen Kundgebung Israels Angriffe auf den Gazastreifen. Er sagte, „der Westen trägt die Hauptverantwortung“ für das Töten in Gaza.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas dauert nun schon 22 Tage an und wie das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, sei die Zahl der durch israelische Militärschläge im Gazastreifen getöteten Palästinenser auf 7.703 gestiegen.

In der Zwischenzeit wurden etwa 1.400 Israelis getötet, die meisten von ihnen bei der Hamas-Offensive vor drei Wochen, während etwa 230 Geiseln, vor allem Zivilisten, von der Hamas festgehalten werden.

Am Samstag war die Kommunikation zwischen dem Gazastreifen und der Außenwelt unterbrochen und mehr als 2,3 Millionen Menschen konnten keinen Kontakt miteinander aufnehmen.

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