Die Stadt Xiangyang in der Provinz Hubei in Zentralchina ist als die „berühmte Weberstadt in China“ bekannt. Im Jahr 2022 betrug der Produktionswert der Textil- und Bekleidungsindustrie von Xiangyang insgesamt 63,283 Milliarden Yuan RMB. Die Lokalregierung hat seit Jahren neben der Entwicklung der Textilindustrie auch die Verbreitung der Färbekultur gefördert, was der Kultur- sowie Tourismusindustrie neue Impulse gegeben hat.

In der Stadt Laohekou, die von Xiangyang verwaltet wird, befindet sich das Dorf Lijia Ranfang. Dort hat die Färbekultur eine lange Geschichte.

Einer Legende nach zog in der Song-Dynastie (960-1279) eine Familie namens Li in den Ort um und eröffnete eine Färbewerkstatt. Daher ist das Dorf Lijia Ranfang nach diesem benannt. In dem Dorf sind bis heute eine Ruine der Färbewerkstatt der Familie Li und ein jahrhundertaltes Wohnhaus erhalten geblieben.

Die traditionelle Färbung im Dorf Lijia Ranfang ist kompliziert. In den alten Büchern wird es über den Prozess der Färbung so beschrieben: Geschickte Handwerker binden zuerst nach dem Muster die Stoffe. Dann werden die Stoffe in einen Zylinder eingesetzt, um die kalte Färbung zu machen. Dieser Schritt wird mehrmals wiederholt. Nach jeder Färbung verdunkelt sich die Farbe der Stoffe.

In einem Erlebnisraum im Dorf Lijia Ranfang kann man die traditionelle Färbmethode erleben. Die Leiterin des Erlebnisraums, Zhu Xueqin, teilte mit, dass die Flüssigkeiten zur Färbung im Zylinder aus Indigowurzeln gekocht seien. Dabei werde Reiswein hinzugefügt. Eine Bambusstange werde horizontal auf den Zylinder gelegt und eine Netztasche werde verwendet, um das Färbetuch zu binden. Es werde mehrmals in den Zylinder getaucht. Danach sei die Färbung fertig.

In Lijia Ranfang sind überall vielseitige Elemente der Färbekultur zu sehen. Die schönen farbenfrohen Stoffe ziehen die Touristen zum Fotografieren sowie zum Erleben der Färbung an.

Laut Zhu habe die traditionelle Färbekultur die Entwicklung des Tourismus vorangetrieben. Die charakteristischen Pensionen haben sich auch entwickelt, weshalb immer mehr Besucher den Charme der alten Kunst spüren wollen.