(Foto: VCG)

Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe ist im Juli den dritten Monat in Folge gesunken und lag um 0,8 Prozent unter dem Niveau des Vormonats, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mit.

Die Industrieproduktion von Konsumgütern sank laut Destatis im Vergleich zum Vormonat um ein Prozent, die Produktion von Investitionsgütern sogar um 2,9 Prozent.

Die Normalisierung der Verbraucherpreise vollzieht sich in Deutschland langsamer als in anderen europäischen Ländern. Im August lag die Inflationsrate in Deutschland noch bei 6,1 Prozent, während sie in der Eurozone 5,3 Prozent betrug, so die offiziellen Zahlen.

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Industriestandorten langfristig Nachteile bei den Energiekosten haben wird. Wenn nicht gegengesteuert werde, führe dies in den nächsten 15 Jahren zu einem Wohlfahrtsverlust von bis zu 4,5 Prozent, heißt es in einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und Frontier Economics.

Nach einer kurzen Winterrezession stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes im zweiten Quartal bei 0,0 Prozent. Nach den jüngsten Prognosen führender Wirtschaftsinstitute wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich um 0,3 bis 0,5 Prozent schrumpfen.

"Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute", sagte Timo Wollmershäuser vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag.

Zur Senkung der Produktionskosten strebt Deutschland die Einführung eines subventionierten gedeckelten Industriestrompreises im Land an. Die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer warben am Donnerstag bei der Europäischen Kommission (EK) in Brüssel für diese Lösung.

Quelle: German.news.cn