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Reallöhne in Deutschland steigen erstmals seit zwei Jahren: Destatis

31.08.2023 19:21:53

Foto von VCG

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Die Reallöhne in Deutschland waren im zweiten Quartal dieses Jahres um 0,1 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2022 und sind damit erstmals seit zwei Jahren wieder leicht gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.

Grund dafür sei der „starke Steigerung der Nominallöhne und die im Vergleich etwas gedämpfte Inflationsentwicklung“, so Destatis.

Nach den Abschlüssen zahlreicher Tarifverhandlungen, auch im öffentlichen Dienst, stiegen die Löhne im zweiten Quartal um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und damit so stark wie noch nie in einem Berichtsquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.

Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Inflationsbekämpfung wirkten sich ebenfalls positiv auf die Nominallöhne aus. Bis Ende 2024 können Arbeitgeber einen steuer- und abgabenfreien Bonus von bis zu 3.000 Euro pro Mitarbeiter zahlen. Diese Form der staatlichen Beihilfe wurde bereits während der COVID-19-Krise eingesetzt.

Auch die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde im Oktober vergangenen Jahres hatte laut Destatis „einen positiven Effekt“.

Die Nominallöhne in Deutschland würden „weiter kräftig steigen“, sagte Dominik Groll, Leiter der Arbeitsmarktanalyse am Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), am Dienstag. Die jüngsten Tarifabschlüsse seien durch „sowohl kräftige Tarifverdienstzuwächse als auch hohe Einmalzahlungen“ gekennzeichnet.

Die deutschen Verbraucher sind jedoch weiterhin vorsichtig, während das Konsumklima auf einem „insgesamt sehr niedrigen Niveau“ verharrt, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Monatsstudie des Marktforschungsinstituts GfK. Der Erwartungsindex für September sank um 0,9 Punkte auf minus 25,5 Zähler.

„Vor allem sinkende Einkommensaussichten und eine rückläufige Anschaffungsneigung sorgen dafür, dass das Konsumklima seine Gewinne aus dem Vormonat wieder verliert und damit seine stagnierende Entwicklung fortsetzt“, so das GfK.

Da sich das Konsumklima voraussichtlich auch in den kommenden Monaten nicht ändern dürfte, „bestätigt sich die Annahme, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten wird und eher eine Belastung für die Wachstumsaussichten in Deutschland ist“, heißt es beim GfK.

Quelle: german.news.cn

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