Die 16 größten Autobauer der Welt setzen ihren Wachstumskurs fort. Der Gesamtumsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 18,1 Prozent auf den Rekordwert von 515,8 Milliarden Euro, teilte das Beratungsunternehmen Ernst and Young (EY) mit.

Der Gesamtgewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 31,3 Prozent auf fast 39,6 Milliarden Euro. „Angetrieben wurde das Gewinnwachstum vom schwachen Yen“, durch den die japanischen Autobauer ihre Gewinne fast verdoppeln konnten, so EY in einer am Montag veröffentlichten Marktanalyse.

„Verhaltener war die Gewinnentwicklung bei den deutschen Autobauern“, deren Gewinne im zweiten Quartal um 19,1 Prozent stiegen, während die Gewinne der US-Autokonzerne sogar um 5,7 Prozent sanken, heißt es in der Analyse weiter.

Die weltweit größten Autohersteller seien zwar noch in der Lage gewesen, ihre „Profitabilität weit oben zu halten“, sagte Constantin Gall, Managing Partner und Mobility Leader bei EY für die Region Europe West. „Allerdings werden wir wohl noch in diesem Jahr erleben, wie sich der Markt dreht.“

„Denn wenn die Aufträge aus der Zeit des Chipmangels abgearbeitet sind, sehen sich die Autobauer mit der neuen Realität konfrontiert: Konjunkturschwäche, sinkende Nachfrage, Preisdruck, Überkapazitäten“, fügte Gall hinzu.

In China gewännen „einheimische Hersteller immer mehr Marktanteile - gerade im Elektro-Segment“, sagte Gall und betonte, das preisgünstigere Angebot chinesischer Elektrofahrzeughersteller verfange „bei den einheimischen Käufern zurzeit stärker als das der etablierten Hersteller“.

Im ersten Quartal des Jahres überholte der chinesische Elektroautobauer BYD den deutschen Volkswagen-Konzern als Marktführer in China, wobei die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent stiegen. Insbesondere für deutsche Autobauer „bleibt China aber ein Schlüsselmarkt“, so EY.

Im zweiten Quartal ging mehr als jeder dritte Neuwagen, den die drei größten deutschen Automobilhersteller BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen verkauften, nach China.

Der Volkswagen-Konzern, Deutschlands größter Autobauer, verstärkt derzeit seine Präsenz in China. Das Unternehmen hat kürzlich den Erwerb einer Beteiligung in Höhe von 4,99 Prozent an dem chinesischen Elektroauto-Startup XPeng bekannt gegeben, während seine Luxusmarke Audi die Zusammenarbeit mit seinem chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC weiter ausbaut.

„Lokale Partnerschaften sind ein wesentlicher Baustein der 'in China für China'-Strategie des Volkswagen Konzerns“, sagte Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstands und Chief Executive Officer (CEO) der Volkswagen Group China, im Juli.

Quelle: german.news.cn