Baidu

BRICS – Gemeinschaft statt Konflikt und Auseinandersetzung

24.08.2023 10:10:13

„Die BRICS-Länder sollten echten Multilateralismus praktizieren, das internationale System mit den Vereinten Nationen als Kern schützen, das multilaterale Handelssystem mit der WTO als Kern unterstützen und stärken sowie sich gegen die Bildung ‚kleiner Kreise oder Cliquen‘ wenden.“ Diesen Ausführungen von Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf dem aktuellen 15. BRICS-Gipfel in Johannesburg kann jeder, dem an einer harmonischen Zukunft der Weltgemeinschaft gelegen ist, nur vollen Herzens zustimmen. In der Tat, anders als die unter der Regie der USA inszenierten G7-Treffen ist der Kurs der BRICS-Staaten von Ausgleich und gemeinschaftlicher Entwicklung geprägt. Und zum Ausgleich gehört auch die Aufnahme von Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine – unverzichtbar für die Vermeidung eines aus dem Konflikt entwickelnden, nicht mehr eindämmbaren kriegerischen Flächenbrandes. Wohltuend daher die Bemerkungen von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa zu Beginn des Gipfels auf einer Pressekonferenz nach einem Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping in Johannesburg: „Wir waren uns einig, wie wichtig der Dialog und die Verhandlungen zwischen beiden Seiten sind“.

Und Chinas Staatspräsident brachte überhaupt zahlreiche Vorschläge ein, die Kooperation im BRICS-Rahmen weiter zu vertiefen und auszubauen. Hierzu gehören eine Vertiefung der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Finanzen, also ein Plädoyer gegen jegliche „Abkopplung“, den „Kettenabbruch“ und die wirtschaftliche Druckausübung.

Xis Forderung nach einem Ausbau der politischen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit knüpft nahtlos an die zitierten Bemerkungen von Südafrikas Präsidenten auf der Pressekonferenz an. Man kann als vernünftig denkender Mensch nur voll beipflichten, dass man keinesfalls „Öl ins Feuer gießen“ und zulassen dürfe, dass sich die Lage weiter verschlechtere. Und unter „Öl ins Feuer gießen“ ist sicher auch das weitere Anheizen des Konfliktes durch immer neue Waffenlieferungen zu verstehen.

Zielführende wechselseitige Toleranz hatte Xi wohl im Sinne, als er sich dafür aussprach, dass die BRICS-Länder den kulturellen Austausch stärken und das gegenseitige Verständnis der Zivilisationen fördern sollten. Auf der ganzen Welt sollte es verschiedene Zivilisationen und unterschiedliche Entwicklungswege geben. Man kann nur bestätigen: In der Tat.

Und dass die BRICS-Zusammenarbeit weltweit große Resonanz findet, belegen die zahlreichen Beitrittswünsche. Celso Amorim, Brasiliens Botschafter bei den BRICS und langjähriger Berater von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, bewertete dies als starkes Zeichen für die zunehmende Komplexität der Weltordnung. Die aufkommende Stärke des Blocks weise auch darauf hin, dass die Weltordnung nicht länger von den G7 diktiert werden könne. Möge dem BRICS-Verbund also mit Antworten für Heute und Morgen zu Zukunft gehören statt der im Gestern verharrenden G7.


Dr. jur. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China