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Immaterielles Kulturerbe: Holzschnitzerei aus dem Kreis Cao

18.08.2023 08:08:49

Kunsthandwerksmeister aus dem Kreis Cao in der Provinz Shandong besitzen die Fertigkeit, morsche und weiche Hölzer in exquisite kunsthandwerkliche Produkte zu verwandeln. Die Holzschnitzerei aus dem Kreis gilt inzwischen als immaterielles Kulturerbe auf Staatsebene. Die entsprechenden Produkte finden einen reißenden Absatz auf dem Markt im In- und Ausland.

Cai Xiufang ist die Überlieferin der Holzschnitzerei des Kreises Cao auf Staatsebene. Ihr zufolge besitzen die Holzschnitzerei-Produkte ihrer Heimat sowohl die Ästhetik von Reliefskulpturen als auch die Technik von dreidimensionaler Kreisschnitzerei.

Als Material für die Schnitzereien werde das Holz von Blauglockenbäumen genutzt, erklärt Cai. Diese Holzart sei leicht und habe eine geringe Dichte. Deshalb stelle sie hohe Anforderungen an die Fertigkeiten der Holzschnitzer.

Der Kreis Cao befindet sich auf der Schwemmebene des Gelben Flusses und besitzt fruchtbare Böden und üppige Wälder. Die Blauglockenbäume sind eine der gewöhnlichsten Baumarten in der Region. Sie wachsen sehr schnell und sind nicht leicht verformbar. Wegen ihrer Leichtigkeit und geringen Dichte wird ihr Holz in anderen Regionen aber nicht für die Holzschnitzerei genutzt.

Die vergangenen Generationen der Holzschnitzer in Cao wollten ihren eigenen Weg gehen. Sie verfeinerten daher ihre Technik und beherrschten schon in der Ming- und der Qing-Dynastie eine hervorragende Schnitztechnik. Holzschnitzprodukte aus Cao sind seitdem als „Skulpturen mit einer lockeren Textur“ bekannt.

In den 1990er-Jahren heiratete Cai Xiufang, die in die Familie eines  Holzschnitzers hineingeboren ist, einen Tischler aus dem Dorf Lizhuang. Um das Einkommen ihrer Familie zu steigern, versuchte sie, die in ihrer Familie seit Generationen überlieferte Holzschnitzerei mit den Tischlerarbeiten ihres Mannes zu kombinieren. Sie begann zunächst mit kleinen Schnitzarbeiten. Ihre geschnitzten Möbel fanden überraschenderweise großen Zuspruch bei den Kunden. Sie erhielt zahlreiche Aufträge, Tische, Kleiderschränke oder Betten mit den Mustern von Blumen, Vögeln, Fischen, Insekten oder Menschen zu dekorieren. Da die manuelle Schnitzarbeit sehr zeitaufwändig ist, beschloss Cai Xiufang, Lehrlinge auszubilden. Viele Frauen in Lizhuang erlernten bei ihr daraufhin die Holzschnitzerei. Um ihre Schnitztechnik zu verbessern und mehr Holzarten bearbeiten zu können, reiste Cai Xiufang außerdem nach Fujian, um dort die lokale Hartholzschnitzerei zu erlernen.  

Die Holzschnitzerei des Kreises Cao hat sich auch international einen Namen gemacht. Im Jahr 2000 fassten die Schnitzerei-Produkte aus Cao in Japan Fuß, wo Blauglockenbäume als wertvolle Möbelmaterialien betrachtet werden. Seit mehreren Jahren werden auch Särge aus dem Kreis Cao nach Europa und in die USA exportiert.

Cai Xiufang hat inzwischen ein eigenes Unternehmen gegründet und mehr als 300 Lehrlinge ausgebildet. Die Holzschnitzerei hat sich zu einer Stützindustrie der Region entwickelt.

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