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Rehabilitation von Kindern auf dem Dach der Welt

06.07.2023 08:55:59

Die Zweigstelle des Chengduer Rehabilitationszentrums für Kinder mit Gehirnverletzung „Eins plus Eins“ wurde 2020 in Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet, gegründet. Es handelte sich dabei um die erste Rehabilitationseinrichtung in Lhasa.

Ma Longhui ist der Leiter des Rehazentrums. Ihm zufolge betreut das Zentrum mehr als 50 Kinder mit Gehirnkrankheiten, darunter Autismus, Zerebralparese und Down-Syndrom. „Ein beträchtlicher Teil der Kinder wurde relativ spät diagnostiziert, sodass die optimale Behandlungszeit verpasst wurde. Neben dem Rehabilitationstrainig im Rehazentrum ist auch Training zu Hause für einen längeren Zeitraum notwendig.”

Es wurde extra eine WeChat-Gruppe für die Therapeuten und die Eltern der Kinder gegründet, damit die Eltern bei ihrem Training zu Hause angeleitet und ermutigt werden können.

Liu Jia ist die Direktorin der Rehabilitationsabteilung des Fukang Krankenhauses in Tibet, die 2018 gegründet wurde. Während es dort anfangs nur einen einzigen Rehabilitationstherapeuten gab, besitzt die Abteilung heute über sechs Therapeuten. Mehr als 30 Patienten können dort am Tag betreut werden, die meisten davon sind Kinder mit Zerebralparese und Autismus, während ein Drittel autistische Kinder sind.

Liu Jia erklärt: „Autismus ist für viele Tibeter ein fremdes Wort. Die Eltern sehen ihre Kinder mit gesunden Gliedmaßen nicht als krank an, auch wenn diese Verhaltens- oder Sprachauffälligkeiten haben. Aufgrund von kognitiven Einschränkungen der Eltern wurde eine rechtzeitige Behandlung oft verpasst.“

Bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist es wichtig, dass die Eltern ihr Bewusstsein für die medizinische Behandlung verschärfen. Gleichzeitig sollte die Gesellschaft die Verpflichtung und Verantwortung übernehmen, mehr über solche Krankheiten aufzuklären.

Tang Lu ist Mitarbeiterin des Behindertenvereins von Lhasa. Ihr zufolge gibt es derzeit sechs Rehabilitationseinrichtungen in Lhasa, die grundsätzlich privat sind. Gemäß den lokalen Bestimmungen können Kinder mit Zerebralparese jedes Jahr eine Subvention von 13.200 Yuan RMB erhalten und Kinder mit Autismus 12.000 Yuan RMB im Jahr.

Diejenigen, die jedes Jahr mehr als zehn Monate lang rehabilitiert werden müssen, können Rehabilitationsermäßigungen beantragen. Der Behindertenverein von Lhasa überweist dann die Zuschüsse an die Rehabilitationszentren, wodurch die Rehabilitationskosten der Patienten im folgenden Jahr ermäßigt werden.

Tang sagt, das Unterstützungssystem für behinderte Kinder in Lhasa habe sich kontinuierlich verbessert. Mittlerweile versuche man, Rehabilitation auch in Gemeinden und Wohnbezirken in Lhasa durchzuführen. Dafür fehle es aber an Fachkräften. Die Lösung dieses Problems erfordere nicht nur das Interesse und die Bereitschaft von jungen Menschen, diesen Beruf auszuüben, sondern auch mehr politische Unterstützung der Regierung.

 

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