Am 30. Juni zahlte Argentinien seine am selben Tag fälligen Auslandsschulden in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurück, indem es die Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF und die RMB-Abwicklung nutzte. Dies ist das erste Mal, dass Argentinien RMB zur Rückzahlung seiner Auslandsschulden verwendet. Am Vortag hatte die argentinische Zentralbank die Aufnahme des RMB als Währung in das Bankensystem des Landes bekannt gegeben und die Eröffnung von RMB-Sparkonten durch die Finanzinstitute des Landes genehmigt.

Die Ausweitung der Finanzkooperation zwischen China und Argentinien ist ein Zeichen für die Gesundheit der bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Derzeit ist China einer der wichtigsten Handelspartner Argentiniens. 2022 erreichte der bilaterale Handel zwischen China und Argentinien 21,37 Milliarden US-Dollar und übertraf damit erstmals die 20-Milliarden-Dollar-Marke. Unter der Voraussetzung, die unabhängige Entscheidung des Marktes zu respektieren, wird die verstärkte Nutzung der lokalen Währung durch chinesische und argentinische Unternehmen im bilateralen Handel und bei Investitionen die Wechselkosten und Wechselkursrisiken verringern und zur Stärkung des bilateralen Handels beitragen.

Für Argentinien wird die Ausweitung der Verwendung des RMB dazu beitragen, die drängendsten innenpolitischen Probleme des Landes zu lösen. In den letzten Jahren hatte Argentinien mit einem Mangel an US-Dollar zu kämpfen. Ende 2022 beliefen sich die argentinischen Auslandsschulden auf 276,7 Milliarden US-Dollar, die Währungsreserven des Landes jedoch nur auf 44,6 Milliarden US-Dollar. Die Trockenheit der letzten Zeit hat die argentinischen Agrarexporterlöse erheblich beeinträchtigt und die US-Dollarknappheit noch verschärft. Eine verstärkte Verwendung des RMB könnte Argentinien helfen, große Mengen an US-Dollar zu sparen, den Druck auf die Devisenreserven erheblich zu verringern und die Wirtschaft in Schwung zu halten.

Als drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist der argentinische Ansatz vorbildlich. Nach Brasilien und Argentinien haben nun auch andere lateinamerikanische Länder die Idee der „Entdollarisierung“ vorgebracht. Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro sagte, er wolle den Prozess der Abschaffung der Hegemonie des US-Dollars einleiten; der bolivianische Präsident Luis Alberto Arce Catacora sagte, er wolle die Möglichkeit der Verwendung des RMB für die Handelsabwicklung prüfen ...... Dies spiegelt den Wunsch vieler Entwicklungsländer wider, ihre Finanzen zu diversifizieren und einen unabhängigen und eigenständigen Entwicklungsweg zu verfolgen. Die globale Dominanz und Hegemonie des US-Dollars ist nun nicht unerschütterlich.