Auf ihrem Treffen am 27. April in Xi’an haben die Außenminister Chinas und der zentralasiatischen Länder angekündigt, dass der China-Zentralasien-Gipfel im Mai in Xi’an, Hauptstadt der Provinz Shaanxi, stattfinden werde. Genauer: Am 18. und 19. Mai.  

Die Teilnehmer: Neben Chinas Staatspräsident die Staatsoberhäupter von Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Das chinesische Außenministerium unterstrich in seiner Vorabverlautbarung, dass es das erste bedeutende hochrangige  internationale Treffen in China 2023 und überhaupt der erste Gipfel der sechs Staatschefs nicht virtueller Art sei. Natürlich hat es bereits in anderem Zusammenhang persönliche Begegnungen und Gespräche gegeben. Ich nenne nur als Beispiel den bedeutenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Shanghai Organisation für Zusammenarbeit im vergangenen September. Und Präsident Xi hatte damals seinen ersten Staatsbesuch nach langer coronabedingter Zurückhaltung seinem kasachischen Amtskollegen Tokajew abgestattet. Und Turkmenistans Präsident Berdimuhamedov war in diesem Januar in Beijing zu Gast. Und ich nehme an, dass es am Rande des jetzigen Gipfels manches weitere bilaterale Gespräch zwischen Präsident Xi und seinen Amtskollegen aus Zentralasien geben wird.

Vergegenwärtigen wir uns: Die Beziehung zwischen China und seinen zentralasiatischen Nachbarn ist bereits bisher von immer weiter wachsender enger Kooperation und sehr hoher Intensität geprägt. Man kooperiert vertrauensvoll bei der gemeinsamen Umsetzung der Seidenstraßen-Initiative - mit der Folge eines substanziellen Ausbaus der Infrastruktur - und der Bekämpfung von Terrorismus, Separatismus und Extremismus. Stichwort Seidenstraße: Die Initiative erblickte das Licht der Öffentlichkeit 2013 an der kasachischen Nasarbajew-Universität, während einer zehntägigen Reise Xis durch Zentralasien. Und auch: Der jetzige Tagungsort Xi’an als Ausgangspunkt der alten Seidenstraße könnte nicht besser gewählt sein. Mit anderen Worten: Der jetzige Gipfel baut auf einer Grundlage vertrauensvoller Zusammenarbeit auf. Was können wir nun erwarten? Das chinesische Außenministerium hat eine bedeutende Grundsatzrede von Präsident Xi und die Unterzeichnung wichtiger Dokumente angekündigt. Manches spricht dafür, dass die ausgezeichnete wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht nur weiter vertieft, sondern auch um kulturelle und politische Momente erweitert wird. Dass der Gedanke einer Menschheit mit geteilter Zukunft in besonderem Maße auf die Gemeinschaft zwischen China und Zentralasien fokussiert wird. Dass man die Menschen noch enger zusammenbringt. Dass damit ein weiterer Beitrag zur Förderung von Frieden, Stabilität, Entwicklung und Wohlstand in der Region und der Welt geleistet wird.

Ein deutsches Sprichwort lautet: „Ein guter Nachbar ist besser als ein ferner Freund.“ Die Gemeinschaft China-Zentralasien vereinigt beides. Wie hatte doch Präsident Xi im Januar 2022 auf einem virtuellen Gipfel mit seinen zentralasiatischen Amtskollegen aus Anlass des 30 jährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen ausgeführt: Wir wollen immer gute Nachbarn, gute Partner und gute Freunde bleiben.