Die China Media Group (CMG) hat ein Exklusivgespräch mit Ban Ki-moon geführt, demVorsitzenden des Boao Asien-Forums.

Darin zeigte sich Ban sehr erfreut darüber, dass das Boao Asien-Forum erstmals seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie wieder offline als direktes Treffen stattfinden konnte. Denn eine Online-Sitzung könne nicht mit einer Sitzung von Angesicht zu Angesicht verglichen werden. Die direkte Sitzung des Boao Asien-Forums habe rechtzeitig stattgefunden. Gegenwärtig sei die Welt immer noch mit den Auswirkungen von Spaltungen, Konflikten und Klimawandel konfrontiert. Es gebe zahlreiche Probleme, die gelöst werden müssen.

Ban Ki-moon erwähnte in dem CMG-Interview auch die Globale Sicherheitsinitiative, die Globale Entwicklungsinitiative und die Globale Zivilisationsinitiative. Er vertrat die Ansicht, dass diese von China vorgeschlagenen Initiativen gleichzeitig global ausgerichteten Initiativen seien. Als die zweitgrößte Volkswirtschaft und eine Großmacht der Welt sei China reich an Ressourcen, verfüge über ein hohes Bildungsniveau und sei einflussreich in der globalen Politik. Die Volksrepublik sei aber nur eins der 193 Mitglieder der Vereinten Nationen. Ban brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die drei Initiativen anderen Entwicklungsländern, die wirklich Unterstützung benötigen, wirksam helfen können, damit diese und die kommenden Generationen dieser Länder den Weg einer nachhaltigen Entwicklung gehen werden.

Zum Sinn der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran dank chinesischer Vermittlung erklärte Ban, er schätze die Rolle Chinas sehr. Die Teilung der Länder im Nahen Osten sei für alle offensichtlich. Nun habe Saudi-Arabien, ein großes Land im Nahen Osten, unter Chinas Vermittlung beschlossen, die diplomatischen Beziehungen mit dem Iran wieder aufzunehmen. Warum also nicht dasselbe mit anderen Ländern tun? So werde es mehr Länder in der Region geben, die friedlich miteinander auskommen.

Ban hat im Interview zudem die Bedeutung des Multilateralismus hervorgehoben. Die Zahl der Krisen habe zugenommen, dazu gehörten beispielsweise der Klimawandel, die Armut und Fragen der öffentlichen Gesundheit, so Ban weiter. Er habe deshalb die Mitglieder des Weltsicherheitsrats und die UN-Mitgliedstaaten aufgefordert, sich zu vereinigen und eine globale Perspektive zu gestalten. Alle globalen Krisen und Herausforderungen könnten nur durch globale Partnerschaften und aus globaler Perspektive angemessen beigelegt werden. Dabei könne China eine bedeutende Rolle spielen, so Ban Ki-moon, der Vorsitzende des Boao Asien-Forums.