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IfW-Studie: „Abkopplung“ von China schadet der deutschen Wirtschaft

03.03.2023 08:59:10

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft hat einen Bericht veröffentlicht, demzufolge Deutschland in einzelnen wichtigen Produktbereichen stark von Importen aus China abhängig ist.

Die Bundesrepublik ist demnach am stärksten von der Einfuhr von Laptops abhängig, die zu rund 80 Prozent aus China stammen, während der Anteil der aus China eingeführten Mobiltelefone 68 Prozent und der von Computereinheiten, wie Sound- und Grafikkarten, 62 Prozent beträgt. Darüber hinaus sei China auch ein wichtiger Lieferant für deutsche Einfuhren wie bestimmte Textilprodukte sowie Fotoelemente und LEDs mit Importanteilen von 69 Prozent beziehungsweise 61 Prozent.

Der Studie zufolge bezieht Deutschland einige der für die Produktion von Spezialtechnologie wichtigen und von der EU als kritisch eingestuften seltenen Erden und Rohstoffe, wie Scandium oder Antimon, die beispielsweise in der Batterieproduktion oder Oberflächenbeschichtung zum Einsatz kommen, zu 85 Prozent und mehr aus China.

„Äußerst hoch ist die deutsche Abhängigkeit von China auch bei bestimmten Medizinprodukten, etwa Atemschutzmasken oder Schmerzmitteln, mit Importanteilen von zum Teil über 90 Prozent.“, so der Bericht weiter.

Insgesamt seien 221 Produkte identifiziert worden, bei denen das chinesische Festland und Taiwan gemeinsam den deutschen Import dominierten. Bei der Mehrzahl dieser Produkte liege der Importanteil vom Festland und von Taiwan bei über 80 Prozent.

Alexander Sandkamp, Mitautor eines Kiel Policy Briefs, sagte dem IfW-Bericht zufolge: „Sollte die EU chinesische Importe boykottieren, stünden dafür praktisch keine alternativen Zulieferer zur Verfügung.“

In der Studie werden auch die Folgen einer „Abkopplung“ der EU von China modelliert, wobei gezeigt wird, dass die deutsche Wirtschaftsleistung langfristig um ein Prozent zurückgehen würde, sobald sich die EU für eine „Abkopplung“ von China entscheide, selbst wenn die EU neue Lieferstrukturen finden und etablieren würde. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt Deutschlands 2021 entspricht das entgangener Wertschöpfung in Höhe von 36 Milliarden Euro pro Jahr.

Alexander Sandkamp sagte: „Unsere Berechnungen zeigen, dass die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China gesamtwirtschaftlich gesehen nur gering ist. Allerdings würde ein abrupter Abbruch der Handelsbeziehungen zunächst eine Versorgungslücke mit wichtigen Rohstoffen, Medikamenten und Produkten bedeuten, mit der Folge erheblicher Wohlstandseinbußen für Deutschland.“

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