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Uralte Unterseewälder nah ostchinesischer Küste immer noch ein Rätsel

28.02.2023 08:00:00

Das Naturreservat in der Shenhu-Bucht in der Region Jinjiang in der ostchinesischen Provinz Fujian bewahrt 7.000 Jahre alte Unterwasserwälder und fossile Austernriffe, die zwischen 9.000 und 25.000 Jahre alt sind. Während der Gezeiten kommen die uralten Unterseewaldreste häufig an die Oberfläche, was die Aufmerksamkeit vieler Wissenschaftler auf sich zieht und darauf aufmerksam macht, dass sie dringend geschützt werden müssen.

Die uralten Bäume mit ihren dunklen Stümpfen und eigentümlichen Formen stehen verstreut in der Gezeitenzone nahe der Küste. Wenn die Flut zurückgeht, werden diese Stümpfe nach und nach dem Meer ausgesetzt.

Im Küstendorf Shenhu erzählt man sich seit Langem, dass jedes Mal, wenn die Flut zurückgeht, oft seltsame Baumstümpfe am Strand auftauchen. Im Jahr 1986 unternahm ein Forscher namens Xu Qihao vom seismologischen Büro der Nachbarprovinz Guangdong eine Exkursion in der Shenhu-Bucht. Es war das erste Mal, dass er diese alten Baumstümpfe sah. Nach der Entnahme von Proben und Labortests kam Xu zu dem Ergebnis, dass es sich bei diesen Unterwasserbäumen um „Keteleeria fortunei“ handelte, die etwa 7.500 Jahre alt waren. Keteleeria fortunei ist eine Pflanzenart der Gattung Keteleeria aus der Familie der Kieferngewächse.

Aber wie konnten sie auf dem Meeresgrund auftauchen, wo sie doch normalerweise in hügeligen Gebieten wachsen? Außerdem wurden nicht weit von diesen uralten Bäumen zahlreiche fossile Austernriffe gefunden, die 9.000 bis 25.000 Jahre alt sind. Das Vorhandensein von zwei verschiedenen Organismen in derselben Gezeitenzone, die so nahe beieinander liegen, hat dem ohnehin schon unerklärlichen Phänomen unter dem Meer ein weiteres Rätsel beschert.

Bislang ist die Wissenschaft noch nicht in der Lage, die Herkunft der Untersee-Urwälder an der Shenhu-Bucht zu erklären. Mittlerweile gibt es mehrere Theorien über Krustenbewegungen, über die Änderungen des Meeresspiegels und über natürliche Umweltveränderungen. Dennoch sind sich die Forscher einig, dass die uralten Unterseewälder sowie fossilen Austernriffe von großem Wert für die Erforschung der alten Ozeane, des alten Klimas, der alten Pflanzen und der Veränderungen des Meeres sowie des Landes seien. Daher gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sie wichtige empirische Beweise für das Verständnis der Bewegung der Erdkruste und der sich verändernden Muster des Klimas sowie der Umwelt seien.

Hu Yi, Forscher am Institut für Ozeanographie des chinesischen Ministeriums für Naturressourcen, sagte: „Die Überreste des unterseeischen Urwalds sind für künftige Forschungsarbeiten von großer Bedeutung. Gegenwärtig ist unser Wissen darüber noch äußerst begrenzt. Wir haben diese uralten Baumstümpfe nur in der Gezeitenzone in Küstennähe gefunden. Es ist immer noch nicht bekannt, ob es auch in der weiteren Umgebung alte Baumstümpfe gibt. Wenn ja, wo befinden sie sich genau? Könnte es auch uralte Wälder anderer Baumarten auf dem Meeresboden geben, die noch nicht entdeckt wurden?“

Hu zufolge seien die Überreste uralter Unterseewälder nicht erneuerbare Ressourcen. Es sei daher dringend notwendig, so bald wie möglich mehr in die gemeinsame Forschung und Erhaltung derartiger Überreste zu investieren.

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