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Förderschule in Nagqu ermöglicht besonderen Kindern einen guten Start ins Leben

03.02.2023 09:00:49

Auf einer durchschnittlichen Höhe von über 4.000 Metern über dem Meeresspiegel befindet sich das Grasland im Norden des Autonomen Gebiets Tibet am Anfang des neuen Jahres inmitten eines langen Winters. Die sonderpädagogische Förderschule der Stadt Nagqu arbeitet während der Winterferien einen Lehrplan für Online-Unterricht aus.

Guru ist Kunstlehrerin an der Schule. Sie wurde im Kreis Sagya in der Stadt Shigatse mit einer Behinderung an ihrem linken Bein geboren. Diese Behinderung ermöglicht ihr mehr Mitgefühl für ihre Schüler. Sie kam 2019 mit dem Zug nach Nagqu und startete ihre Arbeit als Lehrerin. „Es war schon immer ein Traum von mir, mich für die Sonderpädagogik einzusetzen. Kinder an hochgelegenen Orten brauchen mich noch mehr“, so die 27-Jährige. Die Schüler zeigten große Begeisterung für die Malerei. Sie könnten still im Kunstraum sitzen und mit viel Gefühl malen. Durch das Malen könnten sie ihre innere Welt besser ausdrücken.

Viele Kinder haben bei Guru einen tiefen Eindruck hinterlassen, zum Beispiel Nyangza Dorje. „Nyangza Dorje ist geistig behindert, hat aber eine bunte Fantasie und geschickte Hände. Seine Zeichnungen überraschen mich oft“, sagt die junge Lehrerin. Nyangza Dorje erklärt zu einem Bild: „Ich liebe Fische so sehr, dass ich einen Goldfisch gemalt habe, der im Meer schwimmt. Das Gemälde habe ich ‚Nian Nian You Yu‘ genannt, um das neue Jahr zu begrüßen.“ – „Nian Nian You Yu“ ist ein typischer Wunsch nach mehr Wohlstand zum chinesischen Frühlingsfest und wird durch das Symbol des Fisches verkörpert, da „Fisch“ und „mehr“ die gleiche Aussprache haben, „Yu“.

Gemälde von Nyangza Dorje

Die 2013 gebaute Förderschule ist die erste sonderpädagogische Schule in Nagqu. Schulleiterin Tsering Ram sagt, die Eltern der Schüler hätten anfangs Zweifel gehabt. In den vergangenen zehn Jahren seien diese Zweifel jedoch zu Dankbarkeit für die Schulbildung ihrer Kinder geworden. Die Schüler seien zunächst auch verschlossenen und unsozial gewesen, aber im Laufe der Zeit immer lebhafter und fröhlicher geworden. Die Lehrer bräuchten jetzt nicht mehr über Berge und durch Täler zu fahren, um Schüler für die Förderschule zu finden, stattdessen würden ihre Eltern sie zur Schule bringen. Die Zahl und Vielfältigkeit der Schüler nähmen zu und Sonderpädagogik werde von Schülern und ihren Eltern immer ernster genommen. „Viele Kinder haben durch die Schulbildung Fähigkeiten erworben, eine Arbeit gefunden und ihr Leben neu gestaltet“, so die Schulleiterin.

Statistiken des tibetischen Verbands der Menschen mit Behinderungen zufolge gingen im Jahr 2022 1.057 Schüler in die sieben sonderpädagogischen Schulen im autonomen Gebiet und 4.597 Kinder mit Behinderungen in normale Schulen. 2.600 behinderte Kinder wurden außerdem zu Hause unterrichtet. 97 Prozent der schulpflichtigen behinderten Kinder in Tibet gingen damit auch wirklich zur Schule. Nach Angaben des Arbeitsvermittlungszentrums für Behinderte in Tibet haben bisher 19.217 Behinderte mit Behindertenausweis im arbeitsfähigen Alter zwischen 16 und 59 Jahren eine Anstellung gefunden.

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