Baidu

Geschichten von „neuen Landwirten“ auf schwarzem Land

31.01.2023 09:41:58

Im Winter ist das umfangreiche schwarze Ackerland in der Provinz Jilin im Nordosten Chinas oft von Schnee bedeckt. Trotz der Kälte machen viele keine Winterpause, sondern setzen sich weiter für ihre Zukunft ein. Unter ihnen sind auch immer mehr junge Leute. In den letzten Jahren hat Jilin eine Reihe von Unterstützungspolitiken eingeführt, um Einheimische, die Auswärtstätigkeiten nachgehen, zur Existenzgründung oder zum Investieren in der Heimat zurückzugewinnen. Viele „neue Landwirte“ sind deshalb zurückgekehrt, um ihre eigene Karriere auf dem Land zu machen. Inzwischen sind sie auch zum Vorreiter beim Beleben der ländlichen Regionen geworden.

Viele Dorfbewohner im Dorf Beixiajia im Kreis Lishu in Jilin haben in diesen Tagen ihre Genossenschaftsdividende erhalten und machen sich fröhlich auf den Weg zum Neujahrseinkauf. Noch vor einigen Jahren hätten diese „alten Hasen“ beim Ackerbau nicht gedacht, dass sie unter der Führung eines Uniabsolventen Hoffnung auf Wohlstand auf dem schwarzen Land finden würden. Beixiajia war früher ein armes Dorf, dessen Bewohner vom Maisanbau lebten und im Allgemeinen ein geringes Einkommen hatten. Im Jahr 2012 kehrte Shao Liangliang nach dem Uniabschluss zurück, wobei er die Dorfbewohner mit seinem Fachwissen im Bereich Agrarwissenschaft überzeugen konnte, eine besondere Art des süßen Mais sowie Brokkoli anzubauen. Die mit grünen Methoden angebauten hochwertigen Pflanzen sind nicht nur in China gefragt, sondern werden auch ins Ausland wie Japan und Südkorea exportiert.

Mit Maßnahmen wie Steuererleichterung sowie Finanzierungshilfe hat Jilin die Schwellen für die Existenzgründung in ländlichen Regionen gesenkt. Seit 2021 hat die Behörde für Personalwesen und Soziales von Jilin begonnen, Landwirte auch ins Berufsbewertungssystem aufzunehmen, um hoch qualifizierte ländliche Talente für die Entwicklung auf dem Land heranzubilden.

„Ich werde mich bemühen, den Titel „Landwirtschaftsmeisterin“ zu erhalten“, sagte Meng Jianing aus der Stadt Shulan in Jilin. Nach dem Studium hatte Meng in Großstädten im Kunst- und Marketingbereich gearbeitet. Aber es war ihr aufgefallen, dass es in ihrer Heimat für viele Agrarprodukte mit guter Qualität an Vertriebskanälen mangelte. 2017 beschloss sie deshalb, zur Existenzgründung zurück in die Heimat zu kehren, denn sie wollte eine Marke für die Agrarprodukte aus ihrer Heimat aufbauen. In den letzten Jahren hat sie den Reis aus Shulan auf Onlinehandelsportale wie Taobao und Tmall gebracht. Auf einer Kurzvideoplattform hat sie einmal durch einen Livestream-Verkauf 10.000 Säcke Reis innerhalb von nur einer Stunde verkauft.

Als Reaktion auf die Förderungsmaßnahmen der Regierung kehren immer mehr Menschen nach Jilin zurück. Statistiken zufolge sind bisher um die 100.000 Menschen zurückgekehrt und die außerdem durch ihre Einsätze mehr als 400.000 Arbeitsplätze geschaffen haben.

Liang Chenglong ist einer davon. Liang kommt aus der Stadt Hunchun des Autonomen Bezirks Yanbian der koreanischen Nationalität im Osten von Jilin. Er arbeitete für eine lange Zeit im Ausland. Während eines Heimatbesuches bekam er die Entwicklung der Heimat jedoch zu spüren, insbesondere die Verbesserung der Umwelt beeindruckte ihn tief. 2018 entschied er daher, zurück in die Heimat zu kehren und den Markt der biologischen Tierhaltung zu erschließen. Nachdem er ein Darlehen speziell für Existenzgründung beantragt und bekommen hatte, baute er seine Hühnerfarm auf 200 Mu (ungefähr 13,3 Hektar) aus und konnte danach dem Markt jeden Monat 2.000 biologisch gehaltene Hühner liefern.

„Früher gab es auf dem Land nicht viele Menschen. Auch die Straßen waren nicht gut. Aber schau mal jetzt!“, sagte Liang und stellte sein neu geöffnetes Gasthaus vor. Charaktervolle Häuser sowie gepflegte Straßen liegen in den Bergen und sein Gasthaus kann in der Hochsaison 300 bis 400 Besucher pro Tag empfangen.

Nun sind Liang und seine Geschäftspartner dabei, neue Projekte zu entwickeln, unter anderem den Waldtourismus sowie den Eis- und Schneepark. Für ihn ist die Zukunft voller Hoffnung.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China