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COVID-Ausbruch in China: Ärzte betreuen Patienten online

12.01.2023 08:00:05

„Welches fiebersenkende Medikament ist für Schwangere sicher?“ „Mein Kind fühlt sich immer noch nicht wohl, nachdem das Fieber gesunken ist, wie soll ich damit umgehen?“ – Dies sind die Fragen mit denen Lian Jiangshan, stellvertretender Chefarzt der Abteilung für Infektionskrankheiten am Ersten Krankenhaus der Zhejiang-Universität, seit dem Ausbruch der jüngsten Welle von COVID-19 am meisten zu tun hat, wenn er mittags und abends online ist, um Patienten auf der medizinischen Online-Beratungsplattform zu betreuen, die Anfang Dezember eingerichtet wurde. Er sagt: „Ich muss tagsüber auf den Stationen und im ambulanten Dienst arbeiten und kann nur in den Pausen Patienten online betreuen. Seit Tagen gibt es extrem viele Online-Patienten. An einem überfüllten Tag betreue ich mehr als 100 Patienten online.“ Das Krankenhaus hat darüber hinaus extra ein Team für Online-Patienten gebildet, das 24 Stunden am Tag erreichbar ist.

Jin Lei, klinischer Pharmazeut am Shanghai Jiao Tong University Medical College Hospital, zückt in der Mittagspause sein Mobiltelefon und beeilt sich, einige Rezepte aus dem Internet-Krankenhaus, das von seiner Uni-Klinik betrieben wird, zu überprüfen. Seit kurzem erledigt Jin diese Arbeit jeden Tag auf seinem Handy und führt auch Apothekengespräche mit Patienten online. Derzeit ist das tägliche Aufkommen an Patienten-Anfragen in dem Internet-Krankenhaus sechsmal so hoch wie vor dem aktuellen Corona-Ausbruch.

In der südchinesischen Metropole Shenzhen gibt es derzeit 46 Internet-Krankenhäuser, die Online-Diagnose- und Behandlung anbieten. In Beijing bieten sogar 167 medizinische Einrichtungen derartige Online-Dienstleistungen. Bei online ausgestellten Rezepten für Corona-Infektionen sowie für allgemeine akute und chronische Erkrankungen werden die Medikamente nach der Überprüfung durch einen Apotheker zeitnah zu den Patienten nach Hause geliefert.

Angesichts der aktuellen COVID-Situation in China entscheiden sich immer mehr Patienten für medizinische Online-Plattformen, um das Risiko von Kreuzinfektionen zu senken und den Druck in den Krankenhäusern zu mildern.

Herr Chen lebt in Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Er hat seit drei Tagen hohes Fieber. Da er Angst vor einer Kreuzinfektion hat, wagt er es jedoch nicht, ins Krankenhaus zu gehen, also nutzt er eine Online-Ärzteplattform. „Ich habe meine Frage um zehn Uhr gestellt und der Arzt hat sie so gegen zwölf Uhr mittags beantwortet. Die Antwort war sehr geduldig. Ich war deutlich zuversichtlicher, nachdem ich die professionelle Antwort erhalten hatte“, so Chen.

Derzeit bieten 902 medizinische Einrichtungen in der Provinz Zhejiang Internetdienste an. Xia Shichang, stellvertretender Direktor der Gesundheitskommission der Provinz, erklärt, medizinische Einrichtungen könnten das Risiko von Kreuzinfektionen effektiv reduzieren, indem sie sich auf Internetplattformen verließen, um Ferndiagnosen und -behandlungen sowie Online-Beratungen oder Rezeptausstellungen durchzuführen.

Daten des Guangzhouer Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention zufolge stellen in der südchinesischen Metropole derzeit insgesamt 168 Krankenhäuser Onlinedienstleistungen zur Verfügung. Seit Anfang Dezember haben die Internetkrankenhäuser demnach mehr als 140.000 Patienten online diagnostiziert oder beraten und über 42.000 elektronische Rezepte ausgestellt.

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