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Schutzbemühungen machen Tibet zu einem Paradies für Wildtiere und Menschen

20.12.2022 08:00:04

Foto: VCG

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Qamba beginnt seinen Tag im Morgengrauen und fährt jeden Tag trotz starkem Wind mit seinem Motorrad durch das riesige Niemandsland im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet auf Patrouille. Der 37-Jährige ist Wildhüter im Bezirk Tsonyi, einem Kerngebiet von Changtang, dem größtem und höchstgelegenem Naturschutzgebiet Chinas. Mit einer durchschnittlichen Höhe von über 5.000 Metern ist Tsonyi der höchstgelegene Landkreis Chinas. Der Sauerstoffgehalt beträgt nur 40 Prozent des Gehalts in der Ebene.

Der Winter, der jedes Jahr zehn Monate dauert, ist sehr hart für Qamba, da die Tiefsttemperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius erreichen. „Der Winter ist die Paarungszeit der tibetischen Antilopen. Der Schneefall erschwert ihnen die Nahrungssuche, sodass wir die Lebensräume der Tibetischen Antilopen mit Futter versorgen müssen, um ihnen zu helfen, die Paarungszeit zu überleben“, erklärt der Wildhüter.

Das Changtang-Naturschutzgebiet wurde 1993 eingerichtet und im Jahr 2000 zu einem nationalen Naturschutzgebiet mit einer Fläche von fast 300.000 Quadratkilometern aufgewertet. Die Population seltener Wildtierarten in Tibet hat sich vergrößert: Die Population der Tibetischen Antilope ist einem im Juni veröffentlichten Bericht der tibetischen Abteilung für Ökologie und Umwelt zufolge auf über 300.000, die der wilden Yaks auf über 20.000 und die der Schwarzhalskraniche auf über 10.000 angewachsen.

Sowohl die Menschen als auch die Tiere profitieren von der unberührten Natur des Autonomen Gebiets. In der Stadt Nyingchi, einem großen Waldgebiet in China, war der Holzeinschlag früher die Haupteinnahmequelle der Einheimischen. Nachdem jedoch ein Verbot der Abholzung verhängt wurde, wandten sich die Menschen dem Ökotourismus zu, um Einkommen zu erzielen. Sonam Drolkar, die in ihrem Dorf im Kreis Gongbo Gyamda die erste Pension eröffnete, erweiterte diese 2010 mit Unterstützung der örtlichen Regierung. Heute ist sie stolze Besitzerin von zwei Gasthöfen. Die 32-Jährige sagt, sie habe allein durch die Gasthöfe im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Yuan RMB (etwa 13.510 Euro) erzielt.

Der ländliche Tourismus in Tibet lockte im vergangenen Jahr mehr als 12,7 Millionen Touristen an, was zu Einnahmen von rund 1,6 Milliarden Yuan RMB führte und 64.500 Arbeitsplätze für Landwirte und Hirten schuf. Ende 2019 beseitigte das autonome Gebiet offiziell extreme Armut.

Shui Yanping, stellvertretender Direktor der Abteilung für Ökologie und Umwelt Tibets, sagt: „Die ökologischen Vorteile werden in wirtschaftliche und soziale Vorteile umgewandelt und die intakte Umwelt ist für die Einheimischen ein Weg zum Glück geworden.“

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